Züchtungskunde, 76, (6) S. 421–431, 2004, ISSN 0044-5401
Betrachtungen zum geeigneten Endstufenpartner unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit in der Schweineproduktion
W. MATTHES
Zusammenfassung:
Auf der Grundlage der bisherigen Leistungs- und Kostenentwicklung in der Schweineproduktion in Mecklenburg-Vorpommern wird das Produktionsziel für 2010 formuliert. Die Auswahl der Endstufeneber muss sich an diesen Zielvorgaben orientieren. Hierzu werden die Leistungen der Piétrain-Vaterrasse in der Phase der Stresssanierung und von Duroc- und Du x Pi-Endstufenebern diskutiert. Nachkommen von homozygot stressresistenten Pi(NN)-Vätern erreichen in der Zunahmeleistung das gleiche Niveau wie die der stresslabilen Pi-Väter und sind im Fleischanteil leicht unterlegen. Vorteile besitzen sie in der Fleischqualität, wie z. B. im Wasserhaltevermögen und der Muskelstruktur. Bei Fehlen des Stressgens P kann ein hoher Muskelfleischanteil mit einer guten Fleischqualität konform gehen. Der intramuskuläre Fettgehalt der Nachkommen von Pi(NN)-Vätern ist aber vergleichsweise gering. Du- und Du x Pi-Kreuzungsväter verbessern die Mastleistung insbesondere unter weniger günstigen Umweltbedingungen (Feld). Die Nachteile im Fleischanteil vergrößern sich bei ad libitum-Fütterung (Station) aufgrund einer größeren Speckdicke. In der Fleischqualität sind die Nachkommen von Du-Vätern denen von Pi(NN)-Vätern überlegen. Das trifft besonders für den intramuskulären Fettgehalt zu.
Keywords/Stichworte:Vaterrassen, Piétrain, Duroc, Wachstum, Fleischanteil, Fleischqualität
Auf der Grundlage der bisherigen Leistungs- und Kostenentwicklung in der Schweineproduktion in Mecklenburg-Vorpommern wird das Produktionsziel für 2010 formuliert. Die Auswahl der Endstufeneber muss sich an diesen Zielvorgaben orientieren. Hierzu werden die Leistungen der Piétrain-Vaterrasse in der Phase der Stresssanierung und von Duroc- und Du x Pi-Endstufenebern diskutiert. Nachkommen von homozygot stressresistenten Pi(NN)-Vätern erreichen in der Zunahmeleistung das gleiche Niveau wie die der stresslabilen Pi-Väter und sind im Fleischanteil leicht unterlegen. Vorteile besitzen sie in der Fleischqualität, wie z. B. im Wasserhaltevermögen und der Muskelstruktur. Bei Fehlen des Stressgens P kann ein hoher Muskelfleischanteil mit einer guten Fleischqualität konform gehen. Der intramuskuläre Fettgehalt der Nachkommen von Pi(NN)-Vätern ist aber vergleichsweise gering. Du- und Du x Pi-Kreuzungsväter verbessern die Mastleistung insbesondere unter weniger günstigen Umweltbedingungen (Feld). Die Nachteile im Fleischanteil vergrößern sich bei ad libitum-Fütterung (Station) aufgrund einer größeren Speckdicke. In der Fleischqualität sind die Nachkommen von Du-Vätern denen von Pi(NN)-Vätern überlegen. Das trifft besonders für den intramuskulären Fettgehalt zu.