Züchtungskunde, 77, (2-3) S. 271 – 280, 2005, ISSN 0044-5401
Simulationsstudie zur Ausbreitung und Bekämpfung der Klassischen Schweinepest
Susanne Karsten, J. Krieter
Zusammenfassung:
In der vorliegenden Untersuchung wurde mit Hilfe eines Simulationsprogramms der Einfluss verschiedener Risikofaktoren auf den mittleren Umfang einer Schweinepest- Epidemie analysiert. Die untersuchten Faktoren Anzahl täglicher Betriebskontakte, Infektionswahrscheinlichkeit je Kontakt, Wahrscheinlichkeit einer Infektion in der nahen Umgebung eines Seuchenherdes, tägliche Wahrscheinlichkeit der Diagnose eines Ausbruchs, Inkubationszeit sowie Betriebsdichte hatten einen signifikanten Einfluss auf den Epidemieverlauf. Es wurden verschiedene Bekämpfungsmaßnahmen (Keulung der infizierten Betriebe, Sperrmaßnahmen, Tierkontaktrückverfolgung mit nachfolgender Keulung der Verdachtsbetriebe, Präventivkeulung) hinsichtlich ihres Effektes auf die Anzahl der infizierten, gekeulten und gesperrten Betriebe während einer Schweinepest-Epidemie verglichen. Für die zugrunde gelegte Region waren die Keulung der infizierten Betriebe, Sperrmaßnahmen im 10 km-Radius sowie die Rückverfolgung von Tierkontakten in den meisten Fällen ausreichend, um die Epidemie unter Kontrolle zu bekommen. Die Effizienz in der Kontaktrückverfolgung hatte einen Einfluss auf die Anzahl der infizierten Betriebe. Dabei war der Effekt einer schnelleren Rückverfolgung deutlicher, wenn der Primärausbruch auf einem Ferkelerzeugerbetrieb auftrat und wenn keine Präventivkeulung in der Umgebung eines Seuchenherdes eingesetzt wurde. Das Simulationsprogramm lässt sich für Schulungszwecke in der Tierseuchenbekämpfung sowie zur Risikoabschätzung für verschiedene Regionen und Gegebenheiten einsetzen.
Keywords/Stichworte:Klassische Schweinepest, Epidemie, Simulation, Modell, Bekämpfungsmaßnahmen,
Kontaktrückverfolgung
In der vorliegenden Untersuchung wurde mit Hilfe eines Simulationsprogramms der Einfluss verschiedener Risikofaktoren auf den mittleren Umfang einer Schweinepest- Epidemie analysiert. Die untersuchten Faktoren Anzahl täglicher Betriebskontakte, Infektionswahrscheinlichkeit je Kontakt, Wahrscheinlichkeit einer Infektion in der nahen Umgebung eines Seuchenherdes, tägliche Wahrscheinlichkeit der Diagnose eines Ausbruchs, Inkubationszeit sowie Betriebsdichte hatten einen signifikanten Einfluss auf den Epidemieverlauf. Es wurden verschiedene Bekämpfungsmaßnahmen (Keulung der infizierten Betriebe, Sperrmaßnahmen, Tierkontaktrückverfolgung mit nachfolgender Keulung der Verdachtsbetriebe, Präventivkeulung) hinsichtlich ihres Effektes auf die Anzahl der infizierten, gekeulten und gesperrten Betriebe während einer Schweinepest-Epidemie verglichen. Für die zugrunde gelegte Region waren die Keulung der infizierten Betriebe, Sperrmaßnahmen im 10 km-Radius sowie die Rückverfolgung von Tierkontakten in den meisten Fällen ausreichend, um die Epidemie unter Kontrolle zu bekommen. Die Effizienz in der Kontaktrückverfolgung hatte einen Einfluss auf die Anzahl der infizierten Betriebe. Dabei war der Effekt einer schnelleren Rückverfolgung deutlicher, wenn der Primärausbruch auf einem Ferkelerzeugerbetrieb auftrat und wenn keine Präventivkeulung in der Umgebung eines Seuchenherdes eingesetzt wurde. Das Simulationsprogramm lässt sich für Schulungszwecke in der Tierseuchenbekämpfung sowie zur Risikoabschätzung für verschiedene Regionen und Gegebenheiten einsetzen.