Züchtungskunde, 80, (3) S. 203 – 212, 2008, ISSN 0044-5401
Der Einfluss von Prostaglandin F2a (PGF2a) auf Fruchtbarkeitsparameter beim Schwein
A. Münster, C. Henze, J. Krieter
Zusammenfassung:
Prostaglandin F2a (PGF2a) verbessert in den meisten Studien die Konzeptionsrate der Sau, ein möglicher Einfluss auf die Wurfgrösse kann kaum nachgewiesen werden. PGF2a erreicht die Wirkungsstätten im Organismus über die Blutbahn und per Diffusion. Die stimulierende Wirkung auf die Muskulatur des Myometriums spielt eine wichtige Rolle im Fruchtbarkeitsgeschehen der Sau. Uterusinvolution und Uteruskontraktion werden durch PGF2a gesteuert. Die vorliegenden Felduntersuchungen zur Leistungssteigerung durch den Einsatz von PGF2a zeigen kein einheitliches Bild. Weder in nord- noch in südeuropäischen Studien liegen Hinweise auf einen leistungssteigernden Einfluss auf die Wurfgrößen vor, wenn PGF2a dem Inseminat vor der Belegung zugesetzt wird. Vereinzelt wurde jedoch eine Steigerung der Konzeptions- und Abferkelrate nachgewiesen. In osteuropäischen Untersuchungen konnte bei Problemsauen die Zahl der gesamt geborenen und abgesetzten Ferkel erhöht werden. Auch bei der Trächtigkeits- und Abferkelrate zeigten sich signifikante Unterschiede. Weitere Untersuchungen müssen klären, inwieweit PGF2a die Fertilität beeinflusst, wenn PGF2a während der Spermaaufbereitung dem Inseminat zugegeben wird und zusätzlich Spermaportionen mit suboptimaler Spermienkonzentration zum Einsatz kommen. Weitere Versuchsanstellungen sollten klären, inwieweit ein Einfluss von PGF2a bei unterschiedlich hohen Produktionsniveaus gegeben ist. Die parenterale Applikation von PGF2a hat beim Eber weder uswirkungen auf die Motilität und die Morphologie der Spermien noch auf die Libido. Lediglich auf die Ejakulationsdauer und die Samenabgabe bei der Samengewinnung ist ein Einfluss feststellbar. Die Zugabe von 10mg PGF2a zum verdünnten Sperma hatte in jüngsten Ergebnissen nach 72 Stunden Lagerung einen signifikant positiven Einfluss auf die Motilität der Spermatozoen. Es sollte weiter untersucht werden, ob und in welcher Konzentration PGF2a als Zusatz zur verdünnten Spermaportion einen Einfluss auf die Motilität der Spermatozoen, auch unter Berücksichtigung der Lagerzeit, ausübt.
Keywords/Stichworte:Prostaglandin, Ferkel, Fruchtbarkeit, Wurfgröße, Myometrium, Sperma
Prostaglandin F2a (PGF2a) verbessert in den meisten Studien die Konzeptionsrate der Sau, ein möglicher Einfluss auf die Wurfgrösse kann kaum nachgewiesen werden. PGF2a erreicht die Wirkungsstätten im Organismus über die Blutbahn und per Diffusion. Die stimulierende Wirkung auf die Muskulatur des Myometriums spielt eine wichtige Rolle im Fruchtbarkeitsgeschehen der Sau. Uterusinvolution und Uteruskontraktion werden durch PGF2a gesteuert. Die vorliegenden Felduntersuchungen zur Leistungssteigerung durch den Einsatz von PGF2a zeigen kein einheitliches Bild. Weder in nord- noch in südeuropäischen Studien liegen Hinweise auf einen leistungssteigernden Einfluss auf die Wurfgrößen vor, wenn PGF2a dem Inseminat vor der Belegung zugesetzt wird. Vereinzelt wurde jedoch eine Steigerung der Konzeptions- und Abferkelrate nachgewiesen. In osteuropäischen Untersuchungen konnte bei Problemsauen die Zahl der gesamt geborenen und abgesetzten Ferkel erhöht werden. Auch bei der Trächtigkeits- und Abferkelrate zeigten sich signifikante Unterschiede. Weitere Untersuchungen müssen klären, inwieweit PGF2a die Fertilität beeinflusst, wenn PGF2a während der Spermaaufbereitung dem Inseminat zugegeben wird und zusätzlich Spermaportionen mit suboptimaler Spermienkonzentration zum Einsatz kommen. Weitere Versuchsanstellungen sollten klären, inwieweit ein Einfluss von PGF2a bei unterschiedlich hohen Produktionsniveaus gegeben ist. Die parenterale Applikation von PGF2a hat beim Eber weder uswirkungen auf die Motilität und die Morphologie der Spermien noch auf die Libido. Lediglich auf die Ejakulationsdauer und die Samenabgabe bei der Samengewinnung ist ein Einfluss feststellbar. Die Zugabe von 10mg PGF2a zum verdünnten Sperma hatte in jüngsten Ergebnissen nach 72 Stunden Lagerung einen signifikant positiven Einfluss auf die Motilität der Spermatozoen. Es sollte weiter untersucht werden, ob und in welcher Konzentration PGF2a als Zusatz zur verdünnten Spermaportion einen Einfluss auf die Motilität der Spermatozoen, auch unter Berücksichtigung der Lagerzeit, ausübt.