Züchtungskunde, 77, (2/3) S. 110 – 127, 2005, ISSN 0044-5401
Wie effizient ist die Aktivitätsmessung als ein Hilfsmittel in der Brunsterkennung bei Milchrindern?
Anke Wangler, Annegret Meyer, F. Rehbock, P. Sanftleben
Zusammenfassung:
Ziel der Arbeit war es, die Effizienz der Bewegungsaktivität in der Brunsterkennung zu bewerten. Dazu wurden am Institut für Tierproduktion der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern von 1995 bis 2002 mehrere Versuchsreihen mit spezifischen Versuchsanstellungen und -zielen durchgeführt. Es konnte festgestellt werden, dass die Messung der Bewegungsaktivität der Kühe ein wertvolles Hilfsmittel in der Brunsterkennung ist. In Abhängigkeit vom Grenzwert und vom System sind Trefferraten zwischen 73 % und 95 % erreichbar. Zugunsten dieser hohen Trefferraten sollten Fehlerraten zwischen 54 % und 80 % toleriert werden. Von Bedeutung ist ein täglicher Vergleich der Tiere auf der Alarmliste der Aktivität mit Zyklusdaten, Trächtigkeiten und Sonderaktionen im Stall. Die höchsten Trächtigkeitsraten wurden bei den Kühen festgestellt, die 6 bis 8 Stunden nach dem Erscheinen auf der Alarmliste besamt wurden. Mit Hilfe der Aktivitätsmessung lassen sich auch Erkrankungen und Puerperalstörungen frühzeitiger erkennen. Trotz Verfügbarkeit dieses technischen Hilfsmittels zur Erkennung der Brunst wird auch zukünftig die Hauptverantwortung beim Menschen liegen. Der Herdenmanager ist dabei für die Umsetzung der Informationen in das Bewirtschaftungsgeschehen zuständig. Bei optimaler Ausnutzung steht ihm mit der Aktivitätsmessung nicht nur ein System zur Verfügung, das die Brunstbeobachtung erleichtert, sondern mit dessen Hilfe sich auch Erkrankungen frühzeitiger erkennen lassen.
Keywords/Stichworte:Bewegungsaktivität, Brunsterkennung, Grenzwert, Trefferrate, Fehlerrate,
Besamungszeitpunkt
Ziel der Arbeit war es, die Effizienz der Bewegungsaktivität in der Brunsterkennung zu bewerten. Dazu wurden am Institut für Tierproduktion der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern von 1995 bis 2002 mehrere Versuchsreihen mit spezifischen Versuchsanstellungen und -zielen durchgeführt. Es konnte festgestellt werden, dass die Messung der Bewegungsaktivität der Kühe ein wertvolles Hilfsmittel in der Brunsterkennung ist. In Abhängigkeit vom Grenzwert und vom System sind Trefferraten zwischen 73 % und 95 % erreichbar. Zugunsten dieser hohen Trefferraten sollten Fehlerraten zwischen 54 % und 80 % toleriert werden. Von Bedeutung ist ein täglicher Vergleich der Tiere auf der Alarmliste der Aktivität mit Zyklusdaten, Trächtigkeiten und Sonderaktionen im Stall. Die höchsten Trächtigkeitsraten wurden bei den Kühen festgestellt, die 6 bis 8 Stunden nach dem Erscheinen auf der Alarmliste besamt wurden. Mit Hilfe der Aktivitätsmessung lassen sich auch Erkrankungen und Puerperalstörungen frühzeitiger erkennen. Trotz Verfügbarkeit dieses technischen Hilfsmittels zur Erkennung der Brunst wird auch zukünftig die Hauptverantwortung beim Menschen liegen. Der Herdenmanager ist dabei für die Umsetzung der Informationen in das Bewirtschaftungsgeschehen zuständig. Bei optimaler Ausnutzung steht ihm mit der Aktivitätsmessung nicht nur ein System zur Verfügung, das die Brunstbeobachtung erleichtert, sondern mit dessen Hilfe sich auch Erkrankungen frühzeitiger erkennen lassen.