Züchtungskunde, 77, (2/3) S. 218 – 229, 2005, ISSN 0044-5401
Stand und Perspektiven des Einsatzes von durchflusszytometrisch „gesexten„ Spermien bei verschiedenen Nutztierarten
P. Klinc und D. Rath
Zusammenfassung:
Der effizienteste Weg, um das Geschlechtsverhältnis zu beeinflussen, besteht in Verfahren, Spermien aufgrund der Eigenschaften der Geschlechtschromosomen aus Ejakulaten zu trennen. Mit Hilfe der Flowzytometrie lassen sich sehr reine X- und Y-chromosomale Spermienpopulationen erzeugen. Durch die Verwendung eines „High-Speed“ Flowzytometers und eine verbesserte Orientierung der Spermien vor dem Laser wurde die sortierte Spermienmenge in den vergangenen Jahren erheblich erhöht. Trotzdem ist die Zahl sortierbarer Zellen pro Zeiteinheit limitiert, da jede einzelne Samenzelle identifiziert und sortiert werden muss. Dieser Beitrag beschreibt den Stand der Technik für einige Nutztierarten. Für Rindersperma ist gesextes Sperma bereits kommerziell erhältlich, während beim Schwein der hohe Bedarf an Samenzellen je Besamung nur für Einzeltiere erfüllt werden kann. Daher wird bei dieser Spezies eine Kombination mit anderen Biotechniken wie IVF, ICSI GIFT und speziellen Besamungsverfahren angestrebt. Unter Laborbedingungen waren diese Verfahren erfolgreich und es wurden zahlreiche Würfe mit annehmbarer Wurfgröße produziert. Beim Schwein wird zur Zeit ebenso wie bei Pferd und Schaf an der Langzeitkonservierung von gesextem Sperma geforscht.
Keywords/Stichworte:Spermientrennung, Rind, Schwein, Schaf, Pferd
Der effizienteste Weg, um das Geschlechtsverhältnis zu beeinflussen, besteht in Verfahren, Spermien aufgrund der Eigenschaften der Geschlechtschromosomen aus Ejakulaten zu trennen. Mit Hilfe der Flowzytometrie lassen sich sehr reine X- und Y-chromosomale Spermienpopulationen erzeugen. Durch die Verwendung eines „High-Speed“ Flowzytometers und eine verbesserte Orientierung der Spermien vor dem Laser wurde die sortierte Spermienmenge in den vergangenen Jahren erheblich erhöht. Trotzdem ist die Zahl sortierbarer Zellen pro Zeiteinheit limitiert, da jede einzelne Samenzelle identifiziert und sortiert werden muss. Dieser Beitrag beschreibt den Stand der Technik für einige Nutztierarten. Für Rindersperma ist gesextes Sperma bereits kommerziell erhältlich, während beim Schwein der hohe Bedarf an Samenzellen je Besamung nur für Einzeltiere erfüllt werden kann. Daher wird bei dieser Spezies eine Kombination mit anderen Biotechniken wie IVF, ICSI GIFT und speziellen Besamungsverfahren angestrebt. Unter Laborbedingungen waren diese Verfahren erfolgreich und es wurden zahlreiche Würfe mit annehmbarer Wurfgröße produziert. Beim Schwein wird zur Zeit ebenso wie bei Pferd und Schaf an der Langzeitkonservierung von gesextem Sperma geforscht.