Züchtungskunde, 76, (4) S. 246 – 261, 2004, ISSN 0044-5401
Populationsgenetische Untersuchung zum Auftreten von Mauke beim Süddeutschen Kaltblut
Alexandra Wallraf, H. Hamann, B. Ohnesorge, E. Deegen) und O. Distl
Zusammenfassung:
Ziel dieser Arbeit war es zu untersuchen, ob genetische Komponenten am Auftreten von Mauke beim Süddeutschen Kaltblutpferd beteiligt sind. Zu diesem Zweck wurden im Rahmen der Studie 455 Kaltblutpferde klinisch auf Mauke untersucht und die individuellen Haltungs- und Managementbedingungen auf den Betrieben dokumentiert. Weiterhin wurde die Hautdicke am Hals mittels eines Kutimeters gemessen. Von den 455 untersuchten Kaltblutpferden zeigten 58,5% Mauke. Die Hengste (66%) waren häufiger von Mauke betroffen als die Stuten (57,5 %). Die am häufigsten vorkommenden Maukeformen waren die Dermatitis crustosa und die Dermatitis hyperkeratotica-hyperplastica. Im Alter von 2,5 bis 6 Jahren waren 53,2 % der Tiere, im Alter von 7 bis 12 Jahren 59,3% der Tiere und ab dem 13. Lebensjahr sogar 72,5% von Mauke betroffen. Bei schlechten und unhygienischen Haltungsbedingungen nahm die Häufigkeit von Mauke zu. Die Heritabilitäten in den verschiedenen linearen Tiermodellen für die Prävalenz von Mauke lagen zwischen h2=0,14 und 0,20. Die Heritabilität für die Anzahl von Mauke betroffener Gliedmaße betrug h2=0,17. Zwischen der Hautdicke am Hals und der Prävalenz von Mauke ergab sich eine mittlere positive genetische Korrelation von rg=0,54. Auch das Auftreten von Chorioptes equi war genetisch positiv mit dem Vorkommen von Mauke korreliert. Dagegen konnten weder genetische Beziehungen zwischen den Abzeichen an den Fesseln und der Prävalenz von Mauke noch zwischen der Behangstärke/-länge und der Maukeprävalenz gefunden werden. Die geschätzten Heritabilitäten lassen züchterische Maßnahmen beim Süddeutschen Kaltblut als geeignet erscheinen, die Maukeprävalenz zu reduzieren.
Keywords/Stichworte:Süddeutsches Kaltblut, dermatitis digitalis, Erblichkeitsgrade, Tiermodell,
genetische Korrelationen
Ziel dieser Arbeit war es zu untersuchen, ob genetische Komponenten am Auftreten von Mauke beim Süddeutschen Kaltblutpferd beteiligt sind. Zu diesem Zweck wurden im Rahmen der Studie 455 Kaltblutpferde klinisch auf Mauke untersucht und die individuellen Haltungs- und Managementbedingungen auf den Betrieben dokumentiert. Weiterhin wurde die Hautdicke am Hals mittels eines Kutimeters gemessen. Von den 455 untersuchten Kaltblutpferden zeigten 58,5% Mauke. Die Hengste (66%) waren häufiger von Mauke betroffen als die Stuten (57,5 %). Die am häufigsten vorkommenden Maukeformen waren die Dermatitis crustosa und die Dermatitis hyperkeratotica-hyperplastica. Im Alter von 2,5 bis 6 Jahren waren 53,2 % der Tiere, im Alter von 7 bis 12 Jahren 59,3% der Tiere und ab dem 13. Lebensjahr sogar 72,5% von Mauke betroffen. Bei schlechten und unhygienischen Haltungsbedingungen nahm die Häufigkeit von Mauke zu. Die Heritabilitäten in den verschiedenen linearen Tiermodellen für die Prävalenz von Mauke lagen zwischen h2=0,14 und 0,20. Die Heritabilität für die Anzahl von Mauke betroffener Gliedmaße betrug h2=0,17. Zwischen der Hautdicke am Hals und der Prävalenz von Mauke ergab sich eine mittlere positive genetische Korrelation von rg=0,54. Auch das Auftreten von Chorioptes equi war genetisch positiv mit dem Vorkommen von Mauke korreliert. Dagegen konnten weder genetische Beziehungen zwischen den Abzeichen an den Fesseln und der Prävalenz von Mauke noch zwischen der Behangstärke/-länge und der Maukeprävalenz gefunden werden. Die geschätzten Heritabilitäten lassen züchterische Maßnahmen beim Süddeutschen Kaltblut als geeignet erscheinen, die Maukeprävalenz zu reduzieren.