Züchtungskunde, 76, (2) S. 75–84, 2004, ISSN 0044-5401
Mutterlose Lämmeraufzucht mit Kuhkolostralmilch bei Sanierungsmaßnahmen einer Schafherde
F. KLOBASA, MARTINA HENNING und E. WERHAHN
Zusammenfassung:
Im Rahmen einer Maedi-Visna-Sanierung der institutseigenen Schafherden wurden 364 Lämmer der Rassen Deutsches Schwarzköpfiges Fleischschaf, Merino Fleischschaf und Finnschaf sowie Finnschaf x Schwarkopf mutterlos mit Rinder-Kolostrum aufgezogen, das den Lämmern 3, 6 bzw. 12 Stunden nach der Geburt in Portionen von jeweils 150ml je kg Geburtsgewicht verabreicht wurde. Die Lämmer waren in 11 Gruppen unterteilt, die jeweils unterschiedliche Kolostren erhielten. Bei den Kolostren handelte es sich teils um Einzelgemelke, teils um Kolostrum-Pools, die unterschiedliche Fettgehalte aufwiesen (2,2 bis 7,4 %) und entweder frisch verfüttert wurden oder unterschiedlich lange (kurzfristig bis 7 Jahre) bei –20 °C eingelagert gewesen waren. Untersucht wurde der Einfluss von Lagerzeit und Fettgehalt der Kolostren auf deren Eignung zur passiven Immunisierung von Lämmern bei mutterloser Aufzucht. Die Untersuchungen haben keine Hinweise darauf ergeben, dass unterschiedliche Lagerzeiten oder Fettgehalte der Kolostren einen Einfluss auf die passive Immunisierung der Lämmer, deren Gewichtsentwicklung oder die Aufzuchtverluste haben.
Keywords/Stichworte:Schaf, Lamm, Kolostrum, Fettgehalt, Immunisation, Gewichtszunahme
Im Rahmen einer Maedi-Visna-Sanierung der institutseigenen Schafherden wurden 364 Lämmer der Rassen Deutsches Schwarzköpfiges Fleischschaf, Merino Fleischschaf und Finnschaf sowie Finnschaf x Schwarkopf mutterlos mit Rinder-Kolostrum aufgezogen, das den Lämmern 3, 6 bzw. 12 Stunden nach der Geburt in Portionen von jeweils 150ml je kg Geburtsgewicht verabreicht wurde. Die Lämmer waren in 11 Gruppen unterteilt, die jeweils unterschiedliche Kolostren erhielten. Bei den Kolostren handelte es sich teils um Einzelgemelke, teils um Kolostrum-Pools, die unterschiedliche Fettgehalte aufwiesen (2,2 bis 7,4 %) und entweder frisch verfüttert wurden oder unterschiedlich lange (kurzfristig bis 7 Jahre) bei –20 °C eingelagert gewesen waren. Untersucht wurde der Einfluss von Lagerzeit und Fettgehalt der Kolostren auf deren Eignung zur passiven Immunisierung von Lämmern bei mutterloser Aufzucht. Die Untersuchungen haben keine Hinweise darauf ergeben, dass unterschiedliche Lagerzeiten oder Fettgehalte der Kolostren einen Einfluss auf die passive Immunisierung der Lämmer, deren Gewichtsentwicklung oder die Aufzuchtverluste haben.