Züchtungskunde, 80, (5) S. 345 – 359, 2008, ISSN 0044-5401
Monitoring zum Wachstum und zu Gliedmaßenveränderungen von Junghengsten in Schleswig-Holstein 2. Mitteilung: Einfluss des Körpergewichtes und der Körpergröße auf die Gliedmaßenveränderungen und deren Beziehung zueinander
Stefanie Walker, E. Stamer, K. Blobel und E. Kalm
Zusammenfassung:
OC-Befunde treten im Fesselgelenk zu 24 %, im Sprunggelenk zu 7% und im Kniegelenk zu 12 % auf. Die OC-Befundrate sinkt von der ersten zur zweiten Untersuchung um 13 %. Der Aufzuchtbetrieb hat einen signifikanten Einfluss auf die Gliedmaßenveränderungen CD insgesamt, OC/OCD im Fesselgelenk und im Kniegelenk und beeinflusst hochsignifikant die traumatisch bedingten Veränderungen. Die Heritabilitäten für die OC/OCD-Merkmale liegen auf einem niedrigen bis mittleren Niveau und geben einen tendenziellen Hinweis auf die genetische Beteiligung am Ursachenkomplex der Osteochondrose. In der ersten Messperiode zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Körpergröße und dem Merkmal Trauma. In der zweiten Messperiode konnte ein signifikanter Einfluss des Körpergewichtes und der Körpergröße auf das Auftreten von OC/OCD-Befunden im Kniegelenk festgestellt werden. Die Ergebnisse machen deutlich, dass der Schwerpunkt auf der Verbesserung der Umweltbedingungen liegen muss, um so zunächst eine Reduzierung der Frequenz von röntgenologischen Befunden
erzielen zu können. Zudem ist eine kritische Betrachtung der analysierten Merkmale – wie zum Beispiel der Widerristhöhe – in Zusammenhang mit Röntgenbefunden empfehlenswert, da dem stetig ansteigenden Leistungspotential die gesundheitliche Konstitution nicht ausreichend folgt.
Keywords/Stichworte:Warmblutpferde, Gliedmaßenveränderungen, Osteochondrosis dissecans,
Körpergewicht, Widerristhöhe
OC-Befunde treten im Fesselgelenk zu 24 %, im Sprunggelenk zu 7% und im Kniegelenk zu 12 % auf. Die OC-Befundrate sinkt von der ersten zur zweiten Untersuchung um 13 %. Der Aufzuchtbetrieb hat einen signifikanten Einfluss auf die Gliedmaßenveränderungen CD insgesamt, OC/OCD im Fesselgelenk und im Kniegelenk und beeinflusst hochsignifikant die traumatisch bedingten Veränderungen. Die Heritabilitäten für die OC/OCD-Merkmale liegen auf einem niedrigen bis mittleren Niveau und geben einen tendenziellen Hinweis auf die genetische Beteiligung am Ursachenkomplex der Osteochondrose. In der ersten Messperiode zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Körpergröße und dem Merkmal Trauma. In der zweiten Messperiode konnte ein signifikanter Einfluss des Körpergewichtes und der Körpergröße auf das Auftreten von OC/OCD-Befunden im Kniegelenk festgestellt werden. Die Ergebnisse machen deutlich, dass der Schwerpunkt auf der Verbesserung der Umweltbedingungen liegen muss, um so zunächst eine Reduzierung der Frequenz von röntgenologischen Befunden
erzielen zu können. Zudem ist eine kritische Betrachtung der analysierten Merkmale – wie zum Beispiel der Widerristhöhe – in Zusammenhang mit Röntgenbefunden empfehlenswert, da dem stetig ansteigenden Leistungspotential die gesundheitliche Konstitution nicht ausreichend folgt.