Züchtungskunde, 79, (6) S. 466 – 475, 2007, ISSN 0044-5401
In vitro-Untersuchungen zum Abbau von Rohprotein verschiedener Futterleguminosen, Deutschem Weidelgras und Silomais
M. Gierus, Antje Herrmann und F. Taube
Zusammenfassung:
Futterpflanzen weisen eine große Variation in der Abbaukinetik des Rohproteins auf. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Abbauraten des Rohproteins zur Siloreife von Weißklee, Rotklee, Kaukasischem Klee, Luzerne, Hornklee, Deutschem Weidelgras sowie Silomais mittels einer veränderten in vitro Inhibitoren-Methode zu quantifizieren und darauf basierend die UDP- und nXP-Gehalte zu schätzen. Die N-Gehalte der Futterpflanzen zeigen typische Unterschiede zwischen den Artengruppen mit höchsten Werten von über 3,5 % N in der TS für die Futterleguminosen, gefolgt von Deutschem Weidelgras und Mais mit N-Gehalten von 1,1 bis 1,9 % in der TS. Die ermittelten Proteinabbauraten variieren zwischen 2,6 und 8,2 %/h. Dabei weist Hornklee die statistisch absicherbar geringsten Raten auf, wohingegen sich alle anderen Futterpflanzen nicht signifikant voneinander unterscheiden. Die geringere Abbaurate von Hornklee führt bei Passageraten von 4 und 8 %/h zu einem signifikant höheren UDP-Anteil und nXP-Gehalt. Ein Vergleich der über die IIV-Methode geschätzten nXP-Gehalte mit Werten der Futterwerttabelle belegt eine systematische Abweichung in Abhängigkeit von der Pflanzenart. Ursachen hierfür werden diskutiert. Nichtsdestotrotz zeichnet sich die in dieser Studie angewandte in vitro-Methode durch ein großes Potential zur Schätzung der Abbauraten und des nXP-Gehaltes aus. Vorteile liegen insbesondere in der flexiblen Anwendung von Passageraten zur Bestimmung der UDP-Anteile und somit für die nXP-Berechnung.
Keywords/Stichworte:Rohprotein, Abbauraten, Futterpflanzen, Siloreife, nXP-Schätzung, in
vitro-Methode
Futterpflanzen weisen eine große Variation in der Abbaukinetik des Rohproteins auf. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Abbauraten des Rohproteins zur Siloreife von Weißklee, Rotklee, Kaukasischem Klee, Luzerne, Hornklee, Deutschem Weidelgras sowie Silomais mittels einer veränderten in vitro Inhibitoren-Methode zu quantifizieren und darauf basierend die UDP- und nXP-Gehalte zu schätzen. Die N-Gehalte der Futterpflanzen zeigen typische Unterschiede zwischen den Artengruppen mit höchsten Werten von über 3,5 % N in der TS für die Futterleguminosen, gefolgt von Deutschem Weidelgras und Mais mit N-Gehalten von 1,1 bis 1,9 % in der TS. Die ermittelten Proteinabbauraten variieren zwischen 2,6 und 8,2 %/h. Dabei weist Hornklee die statistisch absicherbar geringsten Raten auf, wohingegen sich alle anderen Futterpflanzen nicht signifikant voneinander unterscheiden. Die geringere Abbaurate von Hornklee führt bei Passageraten von 4 und 8 %/h zu einem signifikant höheren UDP-Anteil und nXP-Gehalt. Ein Vergleich der über die IIV-Methode geschätzten nXP-Gehalte mit Werten der Futterwerttabelle belegt eine systematische Abweichung in Abhängigkeit von der Pflanzenart. Ursachen hierfür werden diskutiert. Nichtsdestotrotz zeichnet sich die in dieser Studie angewandte in vitro-Methode durch ein großes Potential zur Schätzung der Abbauraten und des nXP-Gehaltes aus. Vorteile liegen insbesondere in der flexiblen Anwendung von Passageraten zur Bestimmung der UDP-Anteile und somit für die nXP-Berechnung.