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Züchtungskunde, 78, (6) S. 415 – 427, 2006, ISSN 0044-5401

Erarbeitung und praktischer Einsatz einer Methodik zum gezielten Sammeln von Gewebeproben zur QTL-Kartierung und markergestützten Selektion (MAS) bei Fleisch und Schlachtleistungsmerkmalen im bayerischen Fleckvieh

I. Medugorac, M. Brka, H-J. Schild, R. Friedl und M. Förster

Zusammenfassung:
Es wurde eine Logistik zum gezielten familienbezogenen Sammeln von Gewebeproben von Jungbullen über kommerzielle Schlachthöfe entwickelt. Diese Logistik wurde in die reguläre Schlacht- und Fleischleistungskontrolle in Bayern eingebettet. Dadurch stellt das selbst entwickelte Verfahren einen wichtigen Beitrag zur Anwendung der Gen- und Genomforschung für eine zukünftige Verbesserung der Fleischleistung und -qualität in der Doppelnutzungsrasse Fleckvieh dar. Um den Arbeitsaufwand zu minimieren und die Genauigkeit der Logistik in allen aufeinander folgenden Sammel- und Analyseschritten zu maximieren, kombinierten wir die Bar-Code Technik mit Datenbankanwendungen sowohl im Schlachthof als auch im molekulargenetischen Labor. Die Logistik wurde umfangreich getestet und zum Sammeln von 3.423 Gewebeproben aus elf Halbgeschwisterfamilien eingesetzt. Die gesammelten Proben wurden in einem Koordinatensystem gelagert und im Mikrotiterplatten-Format zur molekulargenetischen Analyse vorbereitet. Alle Proben wurden einer Genotypisierung mit einem Markersatz von 16 Mikrosatellitenmarkern unterzogen. Die gewonnenen Genotypen ermöglichen verschiedene Qualitätskontrollen der einzelnen Schritte wie auch der gesamten Logistik. Mittels der Abstammungskontrolle wurde eine richtige Zuordnung der einzelnen Proben und eine relativ niedrige Fehlerquote (3.72 bis 5.08 %) in den Abstammungsdaten der Rasse Fleckvieh nachgewiesen. Die repräsentativ ermittelte niedrige Abstammungsfehlerrate zeugt von einer sehr hohen Qualität der Herdbuchführung, Leistungskontrolle und eingebetteten Probensammellogistik in der Bayerischen Fleckviehpopulation. Durch die hohe Qualität von Probenmaterial, Pedigree- und Phänotypdaten sowie durch die Verfügbarkeit von großen Halbgeschwisterfamilien wurde ein statistisch umfangreiches Design zur Kartierung von QTL mit Effekten auf Fleischqualität und Leistungsmerkmalen entworfen.

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