Züchtungskunde, 80, (5) S. 378 – 388, 2008, ISSN 0044-5401
Einfluss von Rationsgestaltung, Geschlecht und Genetik auf Schlachtleistung und Fleischqualität von Jungrindern aus der Mutterkuhhaltung
M. Velik, A. Steinwidder, J. J. Frickh, G. Ibi und A. Kolbe-Römer
Zusammenfassung:
Im Versuch wurden männliche (m) und weibliche (w) abgesetzte Mutterkuh-Jungrinder der genetischen Herkünfte Fleckvieh x Fleckvieh (FF), Fleckvieh x Limousin (FL) bzw. Fleckvieh x Charolais (FC) mit Grassilage und zwei unterschiedlichen Kraftfutterniveaus (2,6 x 3,5 kg TM bzw. 4,0 x 5,3 kg TM) bis zu zwei unterschiedlichen Mastendmassen (Kalbinnen: 480 bzw. 550 kg LM, Stiere: 550 bzw. 620 kg LM) gemästet. Das Geschlecht hatte auf alle Merkmale der Schlachtleistung und Fleischqualität mit Ausnahme der Fleischigkeit, des Anteils wertvoller Teilstücke und des Rohproteingehalts einen signifikanten Einfluss. Die Stiere waren den Kalbinnen in der Schlachtleistung überlegen, wenngleich der erste Schlachttermin der Stiere zu früh war. In der Fleischqualität waren die Kalbinnen den Stieren überlegen. Die Herkunft FF erzielte bei den Schlachtkörper-Merkmalen die schlechtesten Ergebnisse (57,1 % Ausschlachtung, 3,4 Fleischigkeitspunkte, 37,8 % wertvolle Teilstücke, 12,4 % Fettgewebeanteil). Die Herkunft hatte auch einen signifikanten Einfluss auf das Wasserbindungsvermögen und die Größe der Rückenmuskelfläche. Der Schlachttermin II führte zu einer signifikant höheren Ausschlachtung (59,8 vs. 58,3 %) und Fleischigkeit (3,9 vs. 3,5 Punkte), jedoch insbesondere bei den Kalbinnen auch zu signifikant höheren Körperfettanteilen. Der spätere Schlachttermin beeinflusst die Rückenmuskelfläche (58,4 vs. 53,5cm2), den Trockenmassegehalt des Fleisches (25,0 vs. 24,4 %) und die Fleischzartheit (47,6 vs. 41,8N) signifikant. Die Kraftfutterintensität hatte keinen Einfluss auf Merkmale der Schlachtleistung und Fleischqualität.
Keywords/Stichworte:Rindermast, Gebrauchskreuzung, Geschlecht, Schlachttermin, Schlachtleistung,
Fleischqualität
Im Versuch wurden männliche (m) und weibliche (w) abgesetzte Mutterkuh-Jungrinder der genetischen Herkünfte Fleckvieh x Fleckvieh (FF), Fleckvieh x Limousin (FL) bzw. Fleckvieh x Charolais (FC) mit Grassilage und zwei unterschiedlichen Kraftfutterniveaus (2,6 x 3,5 kg TM bzw. 4,0 x 5,3 kg TM) bis zu zwei unterschiedlichen Mastendmassen (Kalbinnen: 480 bzw. 550 kg LM, Stiere: 550 bzw. 620 kg LM) gemästet. Das Geschlecht hatte auf alle Merkmale der Schlachtleistung und Fleischqualität mit Ausnahme der Fleischigkeit, des Anteils wertvoller Teilstücke und des Rohproteingehalts einen signifikanten Einfluss. Die Stiere waren den Kalbinnen in der Schlachtleistung überlegen, wenngleich der erste Schlachttermin der Stiere zu früh war. In der Fleischqualität waren die Kalbinnen den Stieren überlegen. Die Herkunft FF erzielte bei den Schlachtkörper-Merkmalen die schlechtesten Ergebnisse (57,1 % Ausschlachtung, 3,4 Fleischigkeitspunkte, 37,8 % wertvolle Teilstücke, 12,4 % Fettgewebeanteil). Die Herkunft hatte auch einen signifikanten Einfluss auf das Wasserbindungsvermögen und die Größe der Rückenmuskelfläche. Der Schlachttermin II führte zu einer signifikant höheren Ausschlachtung (59,8 vs. 58,3 %) und Fleischigkeit (3,9 vs. 3,5 Punkte), jedoch insbesondere bei den Kalbinnen auch zu signifikant höheren Körperfettanteilen. Der spätere Schlachttermin beeinflusst die Rückenmuskelfläche (58,4 vs. 53,5cm2), den Trockenmassegehalt des Fleisches (25,0 vs. 24,4 %) und die Fleischzartheit (47,6 vs. 41,8N) signifikant. Die Kraftfutterintensität hatte keinen Einfluss auf Merkmale der Schlachtleistung und Fleischqualität.