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Züchtungskunde, 76, (5) S. 344–353, 2004, ISSN 0044-5401

Der Einfluss von Polymorphismen im Prionprotein- Gen bei Merinoland- und Rhönschafen auf Fruchtbarkeitsmerkmale bei Mutterschafen und Gewichte bei Lämmern

H. BRANDT, GESINE LÜHKEN, SHIRIN LIPSKY, G. ERHARDT

Zusammenfassung:
An insgesamt 273 Mutterschafen der Rasse Merinolandschaf mit 951 Lammungen und 71 Mutterschafen der Rasse Rhönschaf mit 182 Lammungen wurde die Assoziation zwischen dem Prionprotein-Genotyp und Fruchtbarkeitsmerkmalen untersucht. Weiterhin standen 179 Lämmer der Rasse Merinolandschaf und 75 Lämmer der Rasse Rhönschaf zur Verfügung, um den Einfluss des PrP-Genotyps auf Geburtsgewicht, 10-Wochengewicht und die tägliche Zunahme zu untersuchen. Bei den Merinolandschafen zeigte das gewünschte ARR-Allel bei den Mutterschafen eine Frequenz von 9% und bei den Lämmern von 23 %. In der Rasse Rhönschaf lagen diese Frequenzen bei 68 % für die Mutterschafe und 72 % für die Lämmer. Folglich wurden bei den Merinolandschafen nur sehr wenig Tiere mit dem Genotyp ARR/ARR gefunden, die aus statistischen Gründen nicht in die Analyse einbezogen wurden. Bei der Rasse Rhönschaf wurden bei den Lämmern dagegen kaum Tiere ohne ein ARR-Allel gefunden, die auch bei der Analyse unberücksichtigt blieben. Die statistische Analyse wurde für jede Rasse getrennt durchgeführt. Für die Fruchtbarkeitsmerkmale wurden als fixe Effekte die Genotypklasse (0, 1 oder 2 ARR-Allele), die Nummer der Lammung, das Jahr der Lammung und der Typ der Lammung (Einling, Zwilling) im Modell berücksichtigt und der Vater des Mutterschafes als zufälliger Einflussfaktor. Für die Merkmale der Lämmer wurden die Genotypklasse, der Typ der Lammung und das Geschlecht als fixe Effekte und der Vater des Lammes als zufälliger Effekt im Modell berücksichtigt. Für das 10-Wochengewicht wurde als Kovariable das Alter mit einbezogen. Es konnte für die Genotypklasse bei keiner Rasse und bei keinem untersuchten Merkmal ein signifikanter Effekt nachgewiesen werden. Aus diesen Ergebnissen kann daher die Schlussfolgerung gezogen werden, dass eine Selektion auf den PrP-Genotyp ARR/ARR keine korrelierten Selektionseffekte für Fruchtbarkeitsmerkmale beim Schaf sowie Geburtsgewichte und frühe Wachstumsmerkmale bei Lämmern erwarten lässt.

english abstract

Keywords/Stichworte:Schaf, Prionproteingen-Polymorphismen, Fruchtbarkeit, Gewichtsentwicklung

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