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Züchtungskunde, 85, (3) S. 188-205, 2013, ISSN 0044-5401
© Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart

Scientific Articles

Züchterische Möglichkeiten zur Emissionsminderung bei Deutschen Holsteins

W. Brade1 ; U. Dämmgen2 ; N. Reinsch3 ; 1 Prof. Dr. Wilfried Brade, Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo); zurzeit: Leibniz-Institut (FBN) für Nutztierbiologie Dummerstorf, Wilhelm-Stahl-Allee 2, 18196 Dummerstorf, E-Mail: brade@fbn-dummerstorf.de ; 2 Dr. Ulrich Dämmgen, Dir. u. Prof. a.D., Johann Heinrich von Thünen-Institut, Institut für Agrar​klimaschutz, Bundesallee 50, 38116 Braunschweig, E-Mail: ulrich.daemmgen@daemmgen.de ; 3 Prof. Dr. Norbert Reinsch, Leibniz-Institut (FBN) für Nutztierbiologie Dummerstorf Wilhelm-Stahl-Alle 2, 18196 Dummerstorf, E-Mail: reinsch@fbn-dummerstorf.de

Die Notwendigkeit der Minderung der Emissionen von luftverschmutzenden und Treibhausgasen ist weltweit von Bedeutung. Die Emissionen aus der Rinderhaltung sind beträchtlich.

Eine gezielte genetisch-züchterische Einflussnahme auf die tierische Leistung lässt merkmalsspezifische Veränderungen in der Holsteinpopulation erwarten. Eine direkte Einflussnahme auf tierindividuelle gasförmige Emissionen ist zurzeit nicht gegeben. Der Züchter kann somit nur durch indirekte Maßnahmen wie eine angestrebt weitere Leistungssteigerung bei gleichzeitiger Konstanthaltung der Körpermasse der Kühe Einfluss auf die zugehörigen gasförmigen Emissionen je erzeugte Produkteinheit (Emission pro kg Milch oder kg Milcheiweiß) nehmen.

Die weitere Steigerung der Milchmengenleistung (bei Vermeidung eines negativen genetischen Trends für den Milcheiweißgehalt) beeinflusst die Ausscheidungen von Stickstoff (N), Methan (CH4) und volatile solids (VS) des Einzeltieres insgesamt nur relativ gering.

Mit Bezug auf die (energiekorrigierte) Milchleistung bzw. die produzierte Milcheiweißmenge kann jedoch gezeigt werden, dass die zu erwartenden Emissionen von luftverschmutzenden und Treibhausgasen klar von der Zuchtzielgestaltung abhängig sind. Eine weitere Steigerung der Milchleistung unter Beachtung des zugehörigen Milchfett-Milch​eiweiß-Verhältnisses – bei gleichzeitiger Einflussnahme sowohl auf die Nutzungsdauer als auch auf den Milchharnstoffgehalt bzw. die Körpermasse der Tiere – lässt positive Effekte auf angestrebt abnehmende Umweltemissionen in der Milcherzeugung mit Holsteinrindern produktbezogen erwarten.

Milchmenge; Emission; Treibhausgase; Ammoniak; Rinderzüchtung


Breeding opportunities for reducing emissions in German Holsteins

The need to reduce emissions of greenhouse gases and gaseous air pollutants is globally significant. The share of cattle husbandry is considerable.

Specific changes in selected traits in the Holstein population can be expected from the application of differentiated breeding strategies. However, a specific exertion of influence on specific individual emission characteristics is not currently available. The breeder can thus influence the associated gaseous emissions produced per unit of product (emission per kg milk or kg of milk protein) by indirect means only, such as further improvement of animal performance while maintaining a constant body mass of cows.

Any further increase in milk yield that avoids a negative genetic trend for milk protein content affects the release rates of nitrogen (N), methane (CH4) and volatile solids (VS) of the individual animal only marginally.

It can be shown that the expected emissions of air pollutants and greenhouse gases are clearly dependent on the design of breeding goals, in particular with respect to the (energy-corrected) milk yield or milk protein content. A further increase in milk yield taking into account the associated milk fat-milk to milk protein-ratio in combination with simultaneous genetic influence on life time, milk urea content and body mass of animals will result in positive effects on environmental emissions from the viewpoint of the milk production with Holstein cattle.

Milk yield; emission; green house gases; ammonia; cattle breeding


Impact Factor (SCI) 2023: 0.3

 5-Jahres-Impact-Factor (SCI) 2023: 0.2

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