Züchtungskunde, 91, (5) S. 379-388, 2019, ISSN 0044-5401
© Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
Scientific Articles
Untersuchungen zum Einsatz von Beschäftigungsfutter bei unterschiedlichen Fütterungsverfahren in der Ferkelaufzucht
E. Meyer1 ; Sabine Henke1 ; 1 Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Am Park 3, 04886 Köllitsch, eckhard.meyer@smul.sachsen.de
In einer Studie wurde die Kombinationseignung von Fütterungssystemen in der Ferkelaufzucht mit dem Einsatz von Beschäftigungsfutter überprüft. Das Arbeitsprinzip einer Flüssigfütterung (Futterkonsistenz, Vorlagefrequenz, Tier-Fressplatz-Verhältnis) führte gegenüber einer Fütterung an Rohrbrei- oder Trockenfutterautomaten bei über 2.000 Zeitgefährten zu signifikant höheren Zunahmeleistungen während einer Ferkelaufzucht von 35 Tagen. Die Kombination dieser Techniken mit faserreichen pelletierten Ergänzungsfuttermitteln oder Wühlerde (Beschäftigungsfutter) führte in Abhängigkeit von den eingesetzten Produkten und weniger in Abhängigkeit von der Fütterungstechnik zu einer unterschiedlichen Erhöhung der Faserversorgung von 5–7 g/Ferkel und Tag und geringeren Tierverlusten. Die Beschäftigungsfutter wirken sich vor allem in der Kombination mit den Rohrbreiautomaten, und insbesondere bei unkupierten Ferkeln, positiv auf unerwünschte Verhaltensweisen aus. Dagegen birgt die einfache Trockenfütterung sowie die rechnergesteuerte Flüssigfütterung ein etwas geringeres Risikopotential für unerwünschtes Tierverhalten. Ein Beschäftigungsfutter kann eine nachhaltige Beschäftigung und Akzeptanz sichern und dadurch einen Teil des Risikos, das vom Fütterungsverfahren selber ausgeht, ausgleichen.
Ferkelaufzucht; Fütterungstechnik; faserreiche Ergänzungen; Beschäftigungsmaterial
Studies on the use of fiber-rich supplementary feedstuffs as employment material in piglet rearing taken into account different feeding techniques
Different feeding systems for piglet rearing combined with foraging materials were studied. Liquid feeding (feed consistency, feeding frequency, animal: feeding place ratio) resulted in significantly higher weight gain during 35 d of piglet rearing compared to tube mash automats or automatic dry feeders (n = 2000 piglets). The fiber supply was increased by 5–7 g/piglet/d using pelleted supplements rich in fiber or soil for rooting independent of feeding technique, along with decreased animal losses. Undesired animal behavior was decreased when tube mash automats were combined with foraging materials, especially in piglets with undocked tails. Foraging materials can secure long-lasting activity and acceptance. Thus, risks arising from the feeding system itself can be partly compensated.
piglet rearing; feeding technics; fibre supplements; employment material