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Züchtungskunde, 85, (5) S. 396-412, 2013, ISSN 0044-5401
© Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart

Scientific Articles

Tiergesundheit auf betrieblicher Ebene
2. Mitteilung: Nährstoffversorgung auf bayerischen Milchviehbetrieben

C. Härle1 ; A. Sundrum2 ; 1 TU-München-Weihenstephan, Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues; Gutshof 3, 85586 Poing; E-Mail: bc.haerle@gmx.net ; 2 Universität Kassel, Fachgebiet Tierernährung und Tiergesundheit; Nordbahnhofstraße 1a, 37213 Witzenhausen; E-Mail: sundrum@uni-kassel.de

In der vorliegenden Studie wurden Daten von bayerischen Milchviehbetrieben hinsichtlich ihrer Milchkontrollergebnisse in den Jahren 2003 bis 2006 ausgewertet und deren Aussagefähigkeit im Hinblick auf Aussagen zur Nährstoffversorgung erörtert.

Die Grundfutterleistungen (kraftfutterbereinigte Milchleistung) im Mittel der Betriebe von 2.519 kg ECM je Kuh u. Jahr fielen vergleichsweise gering aus und zeigten eine große Variation zwischen den Betrieben. Ab dem fünften Laktationsmonat wiesen mehr als 20% und ab dem neunten Laktationsmonat mehr als 50% der Kühe einen Milcheiweißgehalt über 3,8% auf. Der starke Anstieg des Milcheiweißgehaltes bei stetig abnehmender Milchmenge deutet auf eine Nährstoff- und Energieüberversorgung hin.

Etwa 40% der Milchkühe zeigten unmittelbar nach der Geburt Abweichungen im Fett-Eiweiß-Quotienten (FEQ) von den Referenzwerten. Der Anteil an Milchkühen mit einem FEQ > 1,5 ging ab dem zweiten Laktationsmonat stark zurück. Der Anteil Kühe mit einem FEQ < 1,1 stieg bis zum fünften Laktationsmonat auf über 40% und stagnierte ab dem zehnten Laktationsmonat bei beinahe 35%. Gemäß der Referenzwerte eine als ausgewogen zu bezeichnende Nährstoffversorgung wurde im Mittel des Laktationsverlaufes nur von 39% der Kühe erreicht.

Die Ergebnisse geben Hinweise darauf, dass ein erheblicher Anteil der Milchkühe von der optimalen Versorgungslage abwich. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf den Aussagegehalt der Milchinhaltsstoffe und auf Ansatzpunkte für ein optimiertes Nährstoffmanagement diskutiert.

Milchinhaltsstoffe; Fett-Eiweiß-Quotient; Fütterungskontrolle


Animal health on the farm level
2. Communication: Nutrient supply on Bavarian Dairy Farms

In the current survey, data from Bavarian dairy farms regarding their results from milk control in the years 2003 to 2006 were evaluated and their significance discussed with regard to assertions on nutrient supply.

Milk performance based on home-grown feedstuffs without concentrated feed averaged 2,519 kg ECM per cow and year, showing a large variation between farms. From the fifth month of lactation more than 20% and from the ninth month of lactation 50% of the cows showed a milk protein content of over 3.8%. The increase of the milk protein content with steady decreasing amount of milk suggests an oversupply of energy and nutrients.

About 40% of the dairy cows showed directly after birth deviations in fat-protein-quotients (FEQ) from the reference levels. The percentage of dairy cows with an FEQ > 1.5 decreased considerably from the second month of lactation. The percentage of cows with an FEQ < 1.1 increased up to the fifth month of lactation to over 40% and stagnated from the tenth month of lactation at almost 35%. A nutrient supply, balanced according to the reference levels, was only attained in the middle of the process of lactation by 39% of the cows.

The results point out that a considerable proportion of the dairy cows deviate from the optimal supply situation. The results are discussed regarding the significance of the milk components and the starting points for optimised nutrient management.

Milk components; fat-protein-quotient; feeding control


Impact Factor (SCI) 2023: 0.3

 5-Jahres-Impact-Factor (SCI) 2023: 0.2

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