Züchtungskunde, 88, (6) S. 417-428, 2016, ISSN 0044-5401
© Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
Scientific Articles
Tail docking in pigs – status quo in Germany
Sabine Dippel1 ; L. Schrader1 ; 1 Institut für Tierschutz und Tierhaltung im Friedrich-Loeffler-Institut, Dörnbergstraße 25/27, 29223 Celle, sabine.dippel@fli.bund.de
Docking the tails of young piglets is a common procedure in many EU countries in order to lower risk for tail biting later in life. This, however, contradicts current EU legislation, which is why there have been complaints to the Commission about lack of implementation of COUNCIL DIRECTIVE 2008/120/EC. In Germany, these complaints prompted a large number of research and advisory activities with the aim of reducing the extent of tail docking. This article summarises these activities and outlines results from discussion groups on recommendations for further steps towards keeping intact tails. In general, projects underlined the multifactorial nature of tail biting, in that the success in keeping intact pigs without biting varied widely between farms and also between batches and groups within the same farm. The common recommendation for farmers aiming to reduce tail docking on their farm is to start with a small number of intact animals in order to gain experience.
tail docking; tail biting; pigs; scoring
Schwanzkupieren beim Schwein – aktueller Stand in Deutschland
Das Kupieren der Schwänze von jungen Ferkeln ist eine verbreitete Management-Maßnahme in vielen EU-Ländern. Hierdurch wird das Risiko für Schwanzbeißen im späteren Leben der Ferkel gesenkt. Diese Maßnahme widerspricht allerdings der aktuellen Gesetzgebung in der EU, weshalb Beschwerde über mangelhafte Umsetzung der DIRECTIVE 2008/120/EC bei der Kommission eingelegt wurde. In Deutschland hat dies eine große Zahl von Forschungs- und Beratungs-Projekten ausgelöst, die Möglichkeiten des Verzichts auf Schwanzkupieren untersuchen. In diesem Artikel wird eine Zusammenfassung dieser Aktivitäten dargestellt, sowie Ergebnisse von Diskussionsrunden zu Empfehlungen für weitere Schritte zum Ausstieg aus dem Schwanzkupieren beschrieben. Insgesamt unterstrichen die Projekte die multifaktorielle Verursachung von Schwanzbeißen: Die Erfolge bei der Haltung unkupierter Schweine unterschieden sich stark zwischen Betrieben und auch zwischen Durchgängen und Gruppen auf einem Betrieb. Die gemeinsame Empfehlung für Tierhalter, die auf Schwanzkupieren verzichten möchten ist, mit einer geringen Anzahl von unkupierten Tieren zu beginnen, um Erfahrungen zu sammeln.
Schwanzkupieren; Schwanzbeißen; Schweine; Beurteilung