Anmelden

Züchtungskunde, 87, (6) S. 379-390, 2015, ISSN 0044-5401
© Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart

Scientific Articles

Optimierung des Fleischindex in der österreichischen Schafzucht

Lina Grill1 ; A. Willam1 ; Roswitha Baumung1 ; Birgit Fürst-Waltl1 ; 1 Institut für Nutztierwissenschaften, Department für Nachhaltige Agrarsysteme, Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), Gregor Mendel-Straße 33, A-1180 Wien, Österreich, E-Mail: birgit.fuerst-waltl@boku.ac.at

Der mögliche Zuchtfortschritt pro Jahr bei Fleischschafen und Landschafen mit Fleischleistungsprüfung wurde mit Hilfe eines komplexen deterministischen Ansatzes untersucht. Dazu wurden Gesamtpopulationen von 2.700 Fleischschafen und 24.600 Landschafen mit 1.600 bzw. 7.000 Herdbuchschafen modelliert. In den verschiedenen Zuchtzielszenarien lag der Fokus auf der unterschiedlichen Gewichtung der Merkmale im Fleischindex sowie auf der Verbesserung des Leistungsprüfsystems. Berücksichtigte Merkmale waren tägliche Zunahmen, EUROP-Fleischigkeitsklasse, Muskeldicke und Fettdicke auf Höhe des 3./4. Lendenwirbels. Ein positiver jährlicher Zuchtfortschritt für Fettdicke, was einer tatsächlichen Reduktion entspricht, ist nur erreichbar, wenn diesem Merkmal im Fleischindex ein wirtschaftliches Gewicht zugeordnet wird. Im Gegenzug dazu sollte die EUROP Fleischigkeitsklasse unter den derzeitigen Bedingungen nicht mit einem wirtschaftlichen Gewicht in den Fleischindex eingehen. Da aktuell keine direkten Leistungsinformationen für das Merkmal EUROP Fleischigkeitsklasse vorliegen, würde seine Berücksichtigung zu einer deutlich niedrigeren Sicherheit des Fleischindex führen. Eine Erhöhung des Prüfanteils wird auf Grund der möglichen höheren Selektionsin​tensität dringend empfohlen. Bei Fleischschafen sollte überdies angestrebt werden, die Anzahl weiblicher Schafe pro Zuchtwidder zu erhöhen.

Landschafe; Fleischschafe; Fleischleistung; Selektionsindex; Zuchtziel; Zuchtprogramm


Optimization of the meat index in Austrian sheep

A complex deterministic approach was used to evaluate the annual genetic gain for Austrian meat and land sheep. A total population size of 2,700 and 24,600 ewes, including 1,600 und 7,000 herd book ewes was assumed for meat and land sheep, respectively. Model calculations focused on different weights of traits in the meat index and improvement of the performance testing regime. Traits considered were daily gain, EUROP carcass classification score, muscle depth and fat depth. A positive annual genetic gain for fat depth (i.e. reduction) may only be achieved when it is given a weight in the meat index. As no direct performance information on EUROP carcass classification score is currently available, its inclusion in the breeding goal results in a markedly decreased reliability of the meat index and is thus questionable. An improvement of the performance testing scheme by increasing the test capacity is suggested because of the possible higher selection intensity. Further, the number of ewes per ram should preferably be increased in meat sheep.

Land sheep; meat sheep; meat performance; selection index; breeding goal; breeding program


Impact Factor (SCI) 2023: 0.3

 5-Jahres-Impact-Factor (SCI) 2023: 0.2

Manuskript einreichen

Sie möchten, dass Ihr Beitrag in der Züchtungskunde veröffentlicht wird? Alles Infos hierzu und was es zu beachten gibt, finden Sie unter nachfolgendem Link.

weitere Informationen

Abo

Beziehen Sie die Züchtungskunde im Abo - gedruckt, digital oder als Kombination

zu den Abo-Möglichkeiten