Die Geflügelhaltung trägt nur minimal zu den deutschen und globalen Treibhausgasemissionen bei. Um jedoch gezielte Minderungsmaßnahmen in den Betrieben zu identifizieren, ist es notwendig, die verschiedenen Gase und ihre Entstehungsbedingungen zu betrachten, die aus der Geflügelhaltung emittiert werden und klimarelevant sind. Eine Literaturanalyse zu den Treibhausgasemissionen aus der Geflügelhaltung hat zwei Sachverhalte aufgezeigt. Erstens ist der Kenntnisstand über die Entstehung und Freisetzung von direkten Treibhausgasemissionen aus typischen Geflügelhaltungssystemen sehr lückenhaft. Zweitens: Da die Höhe der Treibhausgasemissionen vergleichsweise gering ist, ist auch das Einsparpotenzial sehr gering! Lediglich bei den Ammoniakemissionen besteht in vielen Betrieben die Möglichkeit, die Emissionen zu reduzieren und damit auch die indirekten Lachgasemissionen aus dem Boden zu verringern.
Da die CO2-Bilanz auch sehr stark vom Energieverbrauch des Stallsystems abhängt, wurden Untersuchungen mit dem Ziel durchgeführt, den Einfluss des Heizsystems in der Geflügelmast zu quantifizieren. Die eigenen Untersuchungen haben gezeigt, dass die Energieverbräuche von der eingesetzten Heiztechnik abhängen. Die Modellierungen zum Wärme- und Heizbedarf stimmen relativ gut mit den erhobenen Daten und den Befragungsergebnissen überein. In der Konsequenz eignen sich diese Modelle somit für Variantenvergleiche, zur Quantifizierung der physikalischen Veränderungen bis hin zur Optimierung hinsichtlich des Carbon Footprints.
Von:  Wolfgang Büscher1
; 1 Institut für Landtechnik, Universität Bonn, Nußallee 5, 53115 Bonn; E-Mail: buescher@uni-bonn.de