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Züchtungskunde, 88, (2) S. 81-92, 2016, ISSN 0044-5401
© Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart

Scientific Articles

Frühzeitige Erkennung umrauschender Sauen im Wartestall anhand der Aktivitätsmessung am Eberticketfenster

Anna-Lena Bohnenkamp1 ; C. Meyer2 ; E. Stamer3 ; J. Krieter1 ; 1 Institut für Tierzucht und Tierhaltung, Christian-Albrechts-Universität, Olshausenstraße 40, 24098 Kiel, E-Mail: abohnenkamp@tierzucht.uni-kiel.de; jkrieter@tierzucht.uni-kiel.de ; 2 Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Gutshof 1, 24327 Blekendorf, E-Mail: cmeyer@lksh.de ; 3 TiDa Tier und Daten GmbH, Bosseer Straße 4 c, 24259 Westensee/Brux, E-Mail: estamer@tierzucht.uni-kiel.de

Bei in Gruppen gehaltenen Sauen ist die tägliche Tierkontrolle im Vergleich zur Einzelhaltung wesentlich aufwendiger. Insbesondere das frühzeitige Auffinden umrauschender Sauen gilt es hierbei zu optimieren, damit der Kontrollaufwand reduziert werden kann. Von Juni 2011 bis September 2014 wurde im Wartestall des Lehr- und Versuchszentrums Futterkamp der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein bei Altsauen (N = 2.397 Würfe) mit einer Gruppengröße von 180 bis 200 Tieren das Aktivitätsverhalten am Eberticketfenster untersucht. Von den 9% umrauschenden Sauen wurden 55% bis zum 35. Tag nach der ersten Belegung erneut besamt. Die Auswertung der Dauer und der Anzahl der Sauenbesuche pro Tag für umrauschende Sauen ergab einen Aktivitätsanstieg zwischen Tag 18 und 24. Mittels Shewhart Charts konnte für diese Herde eine feste obere Kontrollgrenze für die Dauer der Besuche ermittelt werden (4,3 min/Tag) mit der als bestes Ergebnis 73% aller umrauschenden Sauen erkannt wurden, bei einer gleichzeitigen Spezifität von 98%. Der tägliche Kontrollaufwand umfasste im Durchschnitt eine Sau, wobei nur jede neunte Sau auch wirklich umrauscht. Das Eberticketfenster kann als automatisierte Managementhilfe zur Rauschefrüherkennung genutzt werden, jedoch sind die Kontrollgrenzen der hinterlegten Shewhart Charts hinsichtlich betriebsspezifischer Unterschiede zu überprüfen.

Aktivitätsverhalten; Eberticketfenster; Rauscherkennung; Shewhart Chart


Early detection of return to estrus sows in the gestating area due to activity measurements at the boar ticket window

The daily controlling of group-housed sows is more difficult in contrast to single-housed sows. Especially the early detection of return to estrus sows have to be optimized to reduce the production costs (e.g. labor, feed, insemination, space). The activity behavior of sows (N = 2.937 parities) at the boar ticketwindow were investigated from June 2011 to September 2014 on the Futterkamp agriculture research farm of the Chamber of Agriculture of Schleswig-Holstein . The group size differed between 180 to 200 sows. The return to estrus rate was 9% whereby 55% of these sows were inseminated again until day 35. The analysis of the duration and frequency of sows’ visits per day resulted in enhanced activity between Day 18 to 24 for return to estrus sows. A fixed upper control limit (UCL) of the visit duration was determined (4.3 min/day) for the actual herd by the use of Shewhart charts. This UCL had the best results with a sensitivity of 73% and a specificity of 98%. Due to the results of the control charts one sow had to be checked for return to estrus every day. On average, eight sows produced a false alarm, while every ninth sow returned to estrus. The boar ticket window can be used as an aid to detect return to estrus sows. However, the control limits have to be adapted to the characteristics of the individual farms.

activity behavior; boar ticket window; estrus detection; Shewhart chart


Impact Factor (SCI) 2023: 0.3

 5-Jahres-Impact-Factor (SCI) 2023: 0.2

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