Züchtungskunde, 84, (2) S. 171-182, 2012, ISSN 0044-5401
© Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
Scientific Articles
Dynamik der Aktivität von Kühen nach der Eingliederung in die Gruppe
Stefanie Reith1 ; St. Hoy1 ; 1 Institut für Tierzucht und Haustiergenetik, Fachgebiet Tierhaltung und Haltungsbiologie der Justus-Liebig-Universität Gießen, Bismarckstr. 16, 35390 Gießen, E-Mail: Stefanie.Reith@agrar.uni-giessen.de
An 82 Kühen aus zwei Betrieben sollte mit Hilfe des Überwachungssystems Qwes-HR (Fa. SCR) die Aktivität von Kühen nach der Eingliederung in die Herde gemessen werden. Die Aktivität war in den ersten zwei Stunden mit im Mittel 48 Einheiten am höchsten und sank innerhalb von 12 Stunden auf 39,9, um am folgenden Tag die mittlere Grundaktivität (35,6) zu erreichen. Der Abfall der Aktivität war im Betrieb 1 stärker ausgeprägt (von 54,2 auf 46,6 in den ersten 12 Stunden) als im Betrieb 2 (von 38,8 auf 29,1). Die ältesten Kühe (¿ 4 Laktationen) hatten die höchste Aktivität in den ersten beiden Stunden (55,3) und den deutlichsten Abfall bis zum Folgetag (Tagesmittel: 32,3). Bei den Jungkühen gab es kaum eine Dynamik zwischen den ersten beiden Stunden (34,0) und dem folgenden Tag (34,0). Das Alter (= Laktationsnummer) der Kühe übte einen stärkeren Einfluss als die Körpermasse auf die Dynamik der Aktivität aus. Die Jahreszeit bzw. die Haltungsbedingungen (der Trockensteher und Färsen) hatten einen signifikanten Einfluss auf die Höhe der Aktivität, indem nach räumlich getrennter Aufstellung im Sommer die Aktivität nach der Eingliederung höher war als nach Wintereingliederungen, wenn die Kühe im selben Stall, getrennt nur durch ein Absperrgitter (Betrieb 1) bzw. den Futtertisch (Betrieb 2), wie die laktierenden Kühe gehalten wurden. Die automatisch erfassten Aktivitätswerte können somit auch für die Überwachung der Eingliederungsperiode genutzt werden.
Milchkühe; Eingliederung; Aktivität; Laktationsnummer; Lebendmasse; Jahreszeit
Dynamics of activity in cows after introducing into the herd
Activity of cows after introducing into the herd was measured in 82 cows from two farms with the automatic control system Qwes-HR (SCR Company). The activity was highest in the first two hours (on average 48 units) and was decreased during 12 hours to 39.9 and to 35.6 on average of next day. The drop in activity was more pronounced in farm 1 (from 54.2 to 46.6 during the first 12 hours) than in farm 2 (from 38.8 to 29.1). The oldest cows (¿ 4 lactations) had the highest activity in the first two hours (55.3) and the strongest drop until next day (mean of the day: 32.3). In young cows nearly no dynamics were seen between the first two hours (34.0) and the following day (34.0). The age (= lactation number) of the cows had a stronger influence on the dynamics of activity than the live weight. Season, housing conditions (of dry cows and heifers) respectively had a significant impact on the activity. The activity of cows kept separated from the herd during summer after introducing into the herd was higher compared with values after introduction during the winter when dry cows were kept in the same cow shed as the milking cows separated only by bars (farm 1) or the feeding table (farm 2). Therefore, the automatically measured data of activity could also be used as a tool to control introducing of the cows into the herd.
Dairy cows; introduction; activity; number of lactation; live weight; season