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Züchtungskunde, 90, (5) S. 379-397, 2018, ISSN 0044-5401
© Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart

Scientific Articles

Durch- und Dauermelken bei Milchziegen
1. Mitteilung: Analyse der systematischen Effekte auf Milchleistungsmerkmale

Marie-Rosa Wolber1 ; H. Hamann2 ; Pera Herold1,2 ; 1 Universität Hohenheim, Institut für Tropische Agrarwissenschaften, Garbenstraße 17, 70599 Stuttgart, E-Mail: mrwolber@uni-hohenheim.de ; 2 Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg, Stuttgarter Str. 161, 70806 Kornwestheim, E-Mail: Pera.Herold@lgl.bwl.de, Henning.Hamann@lgl.bwl.de

Bei der Milchleistungsprüfung (MLP) von Ziegen konnte in den letzten Jahren eine Zunahme in der Anzahl der Melktage innerhalb einer Laktation im Vergleich zu den Jahren vor 2010 beobachtet werden. Es ist zu untersuchen, wie sich die veränderten Laktationsstrukturen auf die Milchleistungsmerkmale, die Persistenzen für Milchmenge und die Summe der Fett- und Eiweißmenge sowie den logarithmisch transformierten somatischen Zellgehalt (SCS) auswirken. Es lagen insgesamt Daten von 16.579 Milchziegen (Geburtsjahre: 1988 bis 2015; Lammjahre: 1991 bis 2016) der Rassen Bunte Deutsche Edelziege (BDE) und Weiße Deutsche Edelziege (WDE) vor. Innerhalb der Auswertung wurde zwischen Durch- und Dauermelklaktationen unterschieden. Die untersuchten Laktationen wurden in 120 Tage-Abschnitte eingeteilt. Weiterhin wurde berücksichtigt, ob in der Laktation zuvor oder in der aktuellen Laktation durch- oder dauergemolken wurde. Sowohl bei den BDE als auch bei den WDE wurden die meisten Tiere am Ende der zweiten Laktation durch- und dauergemolken.

Das Dauermelken in der vorherigen Laktation wirkte sich insbesondere im ersten Laktationsabschnitt signifikant positiv auf die Milchmenge (kg) und negativ auf den Eiweißgehalt (%) und Fettgehalt (%) aus. Wurde innerhalb der aktuellen Laktation länger als 305 Tage gemolken, fiel die Persistenz für Milchmenge bzw. Fett-Eiweiß-Menge (+13% bzw. +12%) im zweiten Laktationsabschnitt signifikant höher aus als bei Laktationen, die nicht als Dauermelklaktationen definiert wurden. Wurde vor der Laktation durch- bzw. dauergemolken, wirkte sich das im ersten Abschnitt bzw. ab dem zweiten Abschnitt signifikant negativ auf den SCS aus.

Dauermelken; Durchmelken; Persistenz; Milchziegen


Continuous and extended milking in dairy goats
Part 1: Analysis of systematic effects on dairy traits

Data analysis showed that the number of days in milk within a lactation has increased in recent years. It has to be analyzed if the lactation structure has an effect on milk yield, ingredients (fat content, protein content), persistence (milk yield, fat and protein yield) and the somatic cell score (SCS). In total, data from 16.579 German Fawn (BDE) and German White (WDE) dairy goats (years of birth: 1988–2015; years of kidding: 1991–2016,) were available. It was distinguished between continuous and extended lactations. Furthermore, the lactations were split into 120-day sections. In addition, it was taken into account whether there has been extended milking or milking through in the current or previous lactation. For both, the BDE and the WDE, most animals were milked extendedly and milked continuously during the end of the second lactation. Extended milking during the previous lactation had a significant positive effect on milk yield (kg) and a negative effect on protein content (%) and fat content (%), especially regarding the first lactation period.

If milked for more than 305 days, the persistence for milk yield and the sum of fat and protein yield during the second lactation period was significantly higher (+ 13% and + 12%) than in lactations not defined as an extended milking lactation. Milking through before lactation had a negative effect on the SCS in the first lactation period. In sub​sequent lactations, it could be seen that the extended milking in prior lactation had a negative effect on the SCS in the second lactation period.

Extended milking; Continuous milking; Lactation persistence; Dairy goats


Impact Factor (SCI) 2023: 0.3

 5-Jahres-Impact-Factor (SCI) 2023: 0.2

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