Die Entwicklung züchterischer Strategien für eine verbesserte Krankheitsresistenz und der damit einhergehenden Verbesserung der Produktivität ist von zunehmender Bedeutung in der Milchviehhaltung. Infektionen mit Endoparasiten stellen eine Herausforderung in Weideproduktionssystemen dar und sind mit hohen wirtschaftlichen Verlusten assoziiert. In vier aufeinander folgenden Studien wurden erstmals genetische und genomische Mechanismen der Endoparasitenresistenz bei Milchkühen analysiert. Es konnten signifikante SNP und Kandidatengene mit immunologischer Funktion für wirtschaftlich bedeutende endoparasitäre Erreger identifiziert werden, welche mit einer verbesserten Resistenz assoziiert sind. Zudem konnten signifikante Allelsubstitutions- und Dominanzeffekte für Endoparasiteninfektionen für einzelne Marker im Genom nachgewiesen werden. Die quantitativ-genetischen und genomischen Merkmalsbeziehungen zwischen der Endoparasitenresistenz mit weiteren Produktions- und Gesundheitsmerkmalen sind wichtige Schätzparameter, wenn es weiterführend darum geht, Selektionsindizes zur Zucht auf Robustheit weiterzuentwickeln. Phänotypische Assoziationsanalysen zwischen Endoparasiteninfektionen mit Milchproduktions- und Gesundheitsmerkmalen vervollständigen die Aufdeckung von Mechanismen der Wirtsresistenz vom Genotyp zum Phänotyp. Die Ergebnisse der phänotypischen Assoziationsstudien liefern neuartige Erkenntnisse zu den Beziehungen zwischen Endoparasiteninfektionen und Gesundheitsindikatoren der routinemäßigen Milchkontrolle. Die weiterentwickelten Methoden zur Aufklärung von Resistenzmechanismen für endoparasitäre Merkmale präsentieren vielversprechende Ansätze für die Zucht und können zukünftig zur Aufschlüsselung genomischer Mechanismen für weitere Merkmale der Krankheitsresistenz Anwendung finden sowie zu einer Optimierung des Managements in Weideproduktionssystemen beitragen.