Die Zuchtwerte von Zuchttieren werden häufig so bestimmt, dass einzelne Zuchtmerkmale entsprechend ihrer ökonomischen Bedeutung in den Gesamtzuchtwert einfließen. Wir gehen in unserem Beitrag der Frage nach, ob die ökonomischen Gewichte der Zuchtmerkmale den Präferenzen der Milchviehhalter entsprechen. Mit einem Discrete Choice Experiment untersuchen wir, welchen Einfluss die einzelnen Zuchtmerkmale der Rasse Holstein Friesian auf die Wahlentscheidung des Milchviehhalters haben. Bei Betrachtung der ermittelten Präferenzen zeigen die Ergebnisse, dass das Zuchtmerkmal der Nutzungsdauer im Gesamtzuchtwert über- und die Zuchtmerkmale des Euters und Fundaments unterrepräsentiert sind. Weiterhin wird deutlich, dass der Preis für eine Spermaportion für die befragten Betriebe nur von untergeordneter Bedeutung ist. Aus den Ergebnissen lässt sich weitergehend ableiten, dass ein verbesserter Gesamtzuchtwert gegebenenfalls nicht linear bestimmt werden könnte.