Ziel der Studie war es, die rassenindividuellen Konzentrationen von Immunglobulin (Ig) G und IgM sowohl im Kolostrum und Milch von Turopolje (T) und Deutsche Landrasse (DL) Sauen als auch im Serum der F1-Generation zu erfassen. Es sollte untersucht werden, ob es Unterschiede in der Sekretion von Immunglobulinen aus dem Blut in das Kolostrum oder in die reife Milch bei einer alten Schweinerasse im Vergleich zu einer modernen Hochleistungsrasse gibt. Außerdem wurde die F1-Generation (reinrassige Turopolje Schweine (TxT), Pietrain × Deutsche Landrasse (PxL) und Turopolje × Deutsche Landrasse (TxL)) in der siebenten Lebenswoche durch eine Injektion eines Porzine Reproduktives und Respiratorisches Syndrom Virus (PRRS MLV) Impfstoffes einem immunologischen Stimulus ausgesetzt, um Unterschiede in der IgG und IgM Produktion im Serum aufzuzeigen. Der IgG und IgM Titer wurde mittels Sandwich¿ELISA quantifiziert. In der Milch stieg am 3. Tag post partum (p.p.) die IgG Konzentration bei T Sauen signifikant zu DL Sauen an. Im Serum der saugenden Ferkel am Tag 14 post natum (p.n.) wies TxT signifikant höhere IgG Konzentration als PxL auf. Für IgM konnten keine signifikanten Unterschiede gefunden werden. Nach der Immunisierung gab es deutliche rassespezifische Unterschiede in der IgG Konzentration. Dauerhaft wiesen PxL die höchsten Werte auf. Nach der Immunisierung wies PxL die höchste, teils signifikante IgM-Konzentration auf. TxT pendelte sich am 50. Tag nach Injektion auf das niedrigste Level ein. Die Studie zeigt, dass unterschiedliche Rassen nach einer Immunisierung mit unterschiedlichen Immunantwortstrategien reagieren: TxT wies eine geringere Ig-Produktion auf als die anderen Kreuzungstiere. Somit ist davon auszugehen, dass die alte Rasse mit dem Immunantwort-Typ 1 reagiert und die beiden Kreuzungen mit dem anderen Typ.