In der Studie wurde bei Holstein-Friesian Kälbern der Einfluss zweier unterschiedlicher Fütterungsintensitäten in den ersten Lebenswochen auf die Gewichtsentwicklung sowie die spätere Milchleistung und die Futteraufnahme in der ersten Laktation verglichen. Während der 1. bis 4. Lebenswoche wurden die Kälber entweder ad libitum (AdL; N = 38) oder restriktiv (RES; N = 30) getränkt. Danach wurden alle Tiere einheitlich gefüttert. Die Haltung der Tiere war über den gesamten Versuch vergleichbar. Die durchschnittliche Energieaufnahme über die Tränke war während der ersten vier Lebenswochen bei den AdL-Kälbern höher als bei den RES-Kälbern (p < 0,01). Bei der Aufnahme von Kraftfutter zeigte sich in den ersten 10 Lebenswochen kein Unterschied (p = 0,08). Die AdL-Kälber nahmen bis zur 10. Lebenswoche durchschnittlich deutlich mehr zu als die RES-Kälber (p < 0,001). Das Erstkalbealter unterschied sich nicht zwischen den Gruppen (p = 0,30). In der ersten Laktation zeigten die AdL-Tiere eine höhere durchschnittliche Milchmenge und Futteraufnahme im Vergleich zu den RES-Tieren (jeweils p < 0,05); bei der Konzentration von Milchprotein oder Milchfett war kein Unterschied zwischen den Gruppen feststellbar. Die Resultate deuten darauf hin, dass eine erhöhte Intensität der Fütterung in den ersten Lebenswochen von Kälbern positive Auswirkungen auf das Milchproduktionspotenzial der Tiere hat.