Neben den routinemäßig seit langem in der Milchleistungsprüfung erfassten Gehalten an Fett, Eiweiß und Laktose werden in den Milchlaboren von allen Proben vollständige Infrarot-Absorptionsspektren gemessen, die bisher nicht für die Bestimmung weiterer Inhaltsstoffe oder anderer Zwecke genutzt wurden. Um die Aussichten einschätzen zu können, aus diesen Spektren zukünftig weitere wertvolle Informationen für das Herdenmanagement extrahieren zu können, werden zunächst die wichtigsten Eckpunkte des Messprinzips dargestellt. Anschließend wird dargelegt, dass in den letzten Jahren bereits eine Vielfalt von Schätzgleichungen erarbeitet wurde, die es erlauben, weit detailliertere Messungen der Gehalte von Inhaltsstoffen oder Gruppen von Inhaltsstoffen vorzunehmen, als bisher gewohnt. Abschließend wird am Beispiel der Energiebilanz erläutert, welche Schwierigkeiten noch zu überwinden sind, um komplexere Merkmale (wie z.B. Energiebilanz, Methanausstoß oder Trächtigkeitsstatus) aus den Infrarotspektren zu bestimmen und insbesondere für ein verbessertes Herdenmanagement nutzbar zu machen.