Die tierzüchterische Sammlung im Rahmen der Forschung des Tierzuchtinstituts in Halle ist untrennbar mit dem Wirken von Julius Kühn verbunden, dem Begründer des landwirtschaftlichen Universitätsstudiums in Deutschland. Zeitgleich mit der Gründung des Haustiergartens begann er spezielle Haustiere in einer Sammlung zu erfassen. Daraus entwickelte sich das spätere naturkundliche Museum – ein solches war bis dato nicht vorhanden. Das vornehmlich aus dem eigenen Tierbestand anwachsende osteologische Material – aus bekannter Herkunft und unter einheitlichen Umweltbedingungen abstammend – bot im Verlauf der Jahrzehnte die Grundlage diesbezüglicher wissenschaftlicher Forschungsprojekte. Ein langjähriger Schwerpunkt waren die züchtungsbiologischen Untersuchungen zur Abstammung der Haustiere. Entsprechende Kreuzungsexperimente – unter anderem mit allen Hausrindarten – führten zur Klärung der mono- oder polyphyletischen Abstammung der Haustierarten.Zum Gedenken an das 150-jährige Bestehen des landwirtschaftlichen Instituts der Martin-Luther Universität in Halle an der Saale