In zwei Durchgängen wurden Bullen der Rassen Fleckvieh, Gelbvieh, Braunvieh und Schwarzbunte auf dem Versuchsbetrieb Westerschondorf der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft gemästet und im Versuchsschlachthaus Grub geschlachtet. In allen Merkmalen der Mast- und Schlachtleistung ist die Schere zwischen den Zweinutzungsrassen und den milchbetonten Rassen in den vergangenen 20 Jahren deutlich auseinander gegangen. In den Merkmalen Nettozunahme und Ausschlachtung lagen die Bullen der Rassen Fleckvieh und Gelbvieh deutlich vor Braunvieh und Schwarzbunten. Bei der Handelsklasseneinstufung erzielten die Rassen Fleckvieh und Gelbvieh bei nahezu gleicher Fettklasse bessere Werte in der EUROP-Einstufung als Braunvieh. Schwarzbunte lagen noch einmal deutlich darunter. Die Merkmale des Schlachtkörperwertes und die Ergebnisse aus der Vollzerlegung bestätigten die Richtigkeit der Klassifizierung, die als Grundlage der Preisdifferenzierung bei der Schlachtkörperbezahlung dient. In der Marktleistung ergab sich die Reihenfolge FV > GV > BV > SB. Der größte Unterschied bei den variablen Kosten fand sich in den Kosten der Kälberbeschaffung. Hier kompensierten die Bullenmäster von Braunvieh und Schwarzbunten den Mindererlös bei den Schlachtkörpern. Nach Abzug der Kälberbeschaffungskosten von den Markterlösen lag die Rasse Fleckvieh vor Gelbvieh, Schwarzbunt und Braunvieh. Für die Wettbewerbsfähigkeit ist der Vergleich der jeweiligen Kälberpreise in Bezug zu den möglichen Schlachterlösen je kg ein entscheidender Faktor.