Züchtungskunde, 75, (6) S. 427– 433, 2003, ISSN 0044-5401
Zukunft der Tierproduktion
F. ELLENDORFF
Zusammenfassung:
Die deutsche Tierproduktion trägt maßgeblich zur Sicherstellung der Ernährung der Bevölkerung mit hochwertigen und gesundheitlich unbedenklichen Nahrungsmitteln bei. Sie ist Kräftefeldern des Wettbewerbs, gesellschaftlichen Strömungen, der Nachhaltigkeit und Umwelt, des Tierschutzes, Interessenvertretungen, Ideologien, sowie politischer Einflussnahme und gesetzlichen Rahmenbedingungen ausgesetzt. Das Fachgespräch diente der Standortbestimmung und der Zukunft der Tierproduktion. Der hohe Kostendruck wird sich zum Teil durch vermehrte vertikale Verknüpfung, durch die Beseitigung von Strukturdefiziten, noch intensivere Kommunikation mit dem Verbraucher, und entlastende Rahmenbedingungen durch die Politik reduzieren lassen. Der Verbraucher sollte den ihm gebotenen Mehrwert honorieren. Die Tierproduktion Deutschlands sollte international geltenden Standards unterworfen werden. Hinsichtlich Tierschutz und Tiergesundheit sind solche Entwicklungen zu betonen, die auf wissenschaftlicher Erkenntnis und gesicherter praktischer Erfahrung beruhen. Auch für Umwelt- und Ressourcenschonung ist ein Paradigmenwechsel zu differenzierten und wissenschaftlich abgesicherten Konzepten auf der Basis konkreter regionaler Umweltziele erforderlich. Der effiziente Umgang mit Futtermitteln insbesondere auch mit begrenzten Ressourcen (z.B. Phosphor) ist zu verstärken mit dem Ziele eines geringeren Ressourceneinsatzes je Produktionseinheit durch Reduktion der Umweltbelastung. Züchterische Bemühungen haben in der Vergangenheit erheblich zur Effizienzverbesserung beigetragen, haben aber auch Probleme mit sich gebracht. Verstärkte Aufmerksamkeit ist balancierten Zuchtzielen auch unter Nutzung molekularbiologischer Erkenntnisse zuzuwenden. Visionen sind: Dass die Tierhaltung künftig nachhaltiger, innovativer, kommunikativer und vernetzter sein wird; dass sie gesellschaftlichen Forderungen nach Qualität und Tierschutz noch deutlicher Rechnung tragen wird; dass neue Technologie bestimmend sein werden; dass sie wettbewerbsorientierte Rahmenbedingungen vorfindet.
Die deutsche Tierproduktion trägt maßgeblich zur Sicherstellung der Ernährung der Bevölkerung mit hochwertigen und gesundheitlich unbedenklichen Nahrungsmitteln bei. Sie ist Kräftefeldern des Wettbewerbs, gesellschaftlichen Strömungen, der Nachhaltigkeit und Umwelt, des Tierschutzes, Interessenvertretungen, Ideologien, sowie politischer Einflussnahme und gesetzlichen Rahmenbedingungen ausgesetzt. Das Fachgespräch diente der Standortbestimmung und der Zukunft der Tierproduktion. Der hohe Kostendruck wird sich zum Teil durch vermehrte vertikale Verknüpfung, durch die Beseitigung von Strukturdefiziten, noch intensivere Kommunikation mit dem Verbraucher, und entlastende Rahmenbedingungen durch die Politik reduzieren lassen. Der Verbraucher sollte den ihm gebotenen Mehrwert honorieren. Die Tierproduktion Deutschlands sollte international geltenden Standards unterworfen werden. Hinsichtlich Tierschutz und Tiergesundheit sind solche Entwicklungen zu betonen, die auf wissenschaftlicher Erkenntnis und gesicherter praktischer Erfahrung beruhen. Auch für Umwelt- und Ressourcenschonung ist ein Paradigmenwechsel zu differenzierten und wissenschaftlich abgesicherten Konzepten auf der Basis konkreter regionaler Umweltziele erforderlich. Der effiziente Umgang mit Futtermitteln insbesondere auch mit begrenzten Ressourcen (z.B. Phosphor) ist zu verstärken mit dem Ziele eines geringeren Ressourceneinsatzes je Produktionseinheit durch Reduktion der Umweltbelastung. Züchterische Bemühungen haben in der Vergangenheit erheblich zur Effizienzverbesserung beigetragen, haben aber auch Probleme mit sich gebracht. Verstärkte Aufmerksamkeit ist balancierten Zuchtzielen auch unter Nutzung molekularbiologischer Erkenntnisse zuzuwenden. Visionen sind: Dass die Tierhaltung künftig nachhaltiger, innovativer, kommunikativer und vernetzter sein wird; dass sie gesellschaftlichen Forderungen nach Qualität und Tierschutz noch deutlicher Rechnung tragen wird; dass neue Technologie bestimmend sein werden; dass sie wettbewerbsorientierte Rahmenbedingungen vorfindet.