Züchtungskunde, 80, (6) S. 452 – 460, 2008, ISSN 0044-5401
Züchterische Verbesserung der funktionalen Nutzungsdauer beim Rind – Mögliche Ansätze für die Gen-unterstützte Selektion
Antke-Elsabe Bugislaus, Bianka Kurts-Ebert und M. Schwerin
Zusammenfassung:
Als möglicher alternativer Ansatz zur züchterischen Verbesserung der funktionalen Nutzungsdauer wird der Einsatz von Verfahren der molekularen Genomanalyse diskutiert. Die Steigerung der Nutzungsdauer und der Lebensleistung in der deutschen Milchviehpopulation stellt eine wesentliche Grundlage für die Erhöhung der Produktivität und für die weitere Verbesserung der Verbraucherakzeptanz der Erzeugung tierischer Nahrungsmittel dar. Wichtige Voraussetzung ist die Identifizierung entsprechender merkmalsassoziierter Gene und Genvarianten und ihre Nutzung im Rahmen Gen-unterstützter Selektionsverfahren. Grundsätzlich ist zu erwarten, dass mit züchterischen Fortschritten bei der Fruchtbarkeit, Eutergesundheit oder den Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen als den wesentlichsten Abgangsursachen auch Fortschritte bei der funktionalen Nutzungsdauer erreicht werden und dass identifizierte Kandidatengene dieser funktionalen Merkmale auch potentielle Kandidatengene für die Nutzungsdauer darstellen. Daneben stellen solche Gene mögliche weitere Kandidaten dar, deren Varianten mit einer erhöhten Lebenserwartung assoziiert sind. Entsprechende bei Mensch, Maus und Rind nachgewiesene Gene und Genvarianten werden diskutiert.
Keywords/Stichworte:Funktionale Nutzungsdauer, Züchtung, Gen-unterstützte Selektion, Milchrind Literatur
Als möglicher alternativer Ansatz zur züchterischen Verbesserung der funktionalen Nutzungsdauer wird der Einsatz von Verfahren der molekularen Genomanalyse diskutiert. Die Steigerung der Nutzungsdauer und der Lebensleistung in der deutschen Milchviehpopulation stellt eine wesentliche Grundlage für die Erhöhung der Produktivität und für die weitere Verbesserung der Verbraucherakzeptanz der Erzeugung tierischer Nahrungsmittel dar. Wichtige Voraussetzung ist die Identifizierung entsprechender merkmalsassoziierter Gene und Genvarianten und ihre Nutzung im Rahmen Gen-unterstützter Selektionsverfahren. Grundsätzlich ist zu erwarten, dass mit züchterischen Fortschritten bei der Fruchtbarkeit, Eutergesundheit oder den Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen als den wesentlichsten Abgangsursachen auch Fortschritte bei der funktionalen Nutzungsdauer erreicht werden und dass identifizierte Kandidatengene dieser funktionalen Merkmale auch potentielle Kandidatengene für die Nutzungsdauer darstellen. Daneben stellen solche Gene mögliche weitere Kandidaten dar, deren Varianten mit einer erhöhten Lebenserwartung assoziiert sind. Entsprechende bei Mensch, Maus und Rind nachgewiesene Gene und Genvarianten werden diskutiert.