Züchtungskunde, 77, (2/3) S. 140 – 150, 2005, ISSN 0044-5401
Vor- und Nachteile einzelner Methoden der Brunsterkennung beim Rind
F. Becker; W. Kanitz und W. Heuwieser
Zusammenfassung:
Bei Fruchtbarkeitsminderleistungen in milcherzeugenden Herden spielt die Überprüfung der Effizienz und der Genauigkeit der Brunstbeobachtung eine zentrale Rolle. Eine an verantwortliche Personen gebundene Brunstbeobachtung, die fachlich gut und mehrmals am Tag durchgeführt wird, ist auch unter den Bedingungen steigender Leistungen bei wachsenden Tierzahlen ein Garant für hohe Brunsterkennungsraten. Durch die Verwendung von technischen Hilfsmitteln kann die Brunstbeobachtung qualitativ vervollkommnet und bei aufkommenden Arbeitsspitzen zeitlich flexibler gestaltet werden. Trotz der zum Teil höheren Erkennungsraten bei Verwendung technischer Hilfsmittel wird auch in Zukunft die konventionelle Brunstbeobachtung durch o.g. Methoden nicht zu ersetzen sein. Im Rahmen der zukünftigen weiteren Strukturveränderungen in der Milchrindzucht wird es vielmehr auf ein optimales Zusammenwirken von konventioneller Brunstbeobachtung und den sie unterstützenden Hilfsmitteln ankommen. Fragen zum Zusammenwirken von computergestützten Brunsterkennungsmethoden (Bewegungsaktivität; Heat Watch-System) mit biotechnischen Maßnahmen der Zyklussteuerung bzw. zur Wahl des optimalen Besamungszeitpunktes sollte wissenschaftlich verstärkt nachgegangen werden.
Keywords/Stichworte:Rind, Brunst, Brunstfeststellung
Bei Fruchtbarkeitsminderleistungen in milcherzeugenden Herden spielt die Überprüfung der Effizienz und der Genauigkeit der Brunstbeobachtung eine zentrale Rolle. Eine an verantwortliche Personen gebundene Brunstbeobachtung, die fachlich gut und mehrmals am Tag durchgeführt wird, ist auch unter den Bedingungen steigender Leistungen bei wachsenden Tierzahlen ein Garant für hohe Brunsterkennungsraten. Durch die Verwendung von technischen Hilfsmitteln kann die Brunstbeobachtung qualitativ vervollkommnet und bei aufkommenden Arbeitsspitzen zeitlich flexibler gestaltet werden. Trotz der zum Teil höheren Erkennungsraten bei Verwendung technischer Hilfsmittel wird auch in Zukunft die konventionelle Brunstbeobachtung durch o.g. Methoden nicht zu ersetzen sein. Im Rahmen der zukünftigen weiteren Strukturveränderungen in der Milchrindzucht wird es vielmehr auf ein optimales Zusammenwirken von konventioneller Brunstbeobachtung und den sie unterstützenden Hilfsmitteln ankommen. Fragen zum Zusammenwirken von computergestützten Brunsterkennungsmethoden (Bewegungsaktivität; Heat Watch-System) mit biotechnischen Maßnahmen der Zyklussteuerung bzw. zur Wahl des optimalen Besamungszeitpunktes sollte wissenschaftlich verstärkt nachgegangen werden.