Züchtungskunde, 80, (2) S. 127 – 136, 2008, ISSN 0044-5401
Untersuchungen zum Verlustgeschehen von Erstkalbinnen in Sachsen
W. Brade, H. Hamann, E. Brade und O. Distl
Zusammenfassung:
Die Milcherzeugung in Sachsen basiert – im Gegensatz zu den Familienbetrieben in Westdeutschland – vor allem auf großen Betrieben (> 250 Kühe/Betrieb) mit angestellten Lohnarbeitskräften. Das Produktonsniveau ist sehr hoch und übertrifft im Mittel auch dasjenige in den nordwestdeutschen Betrieben. Bereits während des ersten Nutzungsjahres verlassen über ein Viertel der eingestallten Jungkühe wieder die sächsischen Betriebe. Eutererkrankungen sind die Hauptabgangsursache, vor allem im ersten Laktationsdrittel. Für die Gesamtabgangsrate ist weniger das Herdenniveau, sondern die generelle Gestaltung der Prophylaxe bzw. Therapie auf Betriebsebene wichtig. Die hohen krankheitsbedingten Abgangsraten belegen, dass im gesamten Betriebsmanagement der tierindividuellen Betreuung künftig wieder eine höhere Aufmerksamkeit einzuräumen ist. Hier sind das Milchfett-%: Milcheiweiß- %-Verhältnis sowie die Milchzellzahl wichtige tierindividuelle Indikatoren.
Keywords/Stichworte:Milchkühe, Management, Abgangsrate, tierindividuelle Indikatoren
Die Milcherzeugung in Sachsen basiert – im Gegensatz zu den Familienbetrieben in Westdeutschland – vor allem auf großen Betrieben (> 250 Kühe/Betrieb) mit angestellten Lohnarbeitskräften. Das Produktonsniveau ist sehr hoch und übertrifft im Mittel auch dasjenige in den nordwestdeutschen Betrieben. Bereits während des ersten Nutzungsjahres verlassen über ein Viertel der eingestallten Jungkühe wieder die sächsischen Betriebe. Eutererkrankungen sind die Hauptabgangsursache, vor allem im ersten Laktationsdrittel. Für die Gesamtabgangsrate ist weniger das Herdenniveau, sondern die generelle Gestaltung der Prophylaxe bzw. Therapie auf Betriebsebene wichtig. Die hohen krankheitsbedingten Abgangsraten belegen, dass im gesamten Betriebsmanagement der tierindividuellen Betreuung künftig wieder eine höhere Aufmerksamkeit einzuräumen ist. Hier sind das Milchfett-%: Milcheiweiß- %-Verhältnis sowie die Milchzellzahl wichtige tierindividuelle Indikatoren.