Züchtungskunde, 79, (1) S. 46 – 51, 2007, ISSN 0044-5401
Tierseuchenmanagement / Schutzimpfungen gegen staatlich bekämpfte Tierseuchen
W. Zwingmann
Zusammenfassung:
Das Thema „Tierseuchenmanagement, Schutzimpfungen gegen staatlich bekämpfte Tierseuchen“ greift die wieder aktuelle Problematik um die Tiergesundheit und deren Folgen für Mensch und Gesellschaft auf und führt vor Augen, dass es weit mehr Aspekte im Zusammenhang mit der Gesunderhaltung von Tieren als die fachlich-technischen Aspekte der Tierseuchenbekämpfung selbst gibt. Für die Tierseuchenbekämpfung stehen vor allem die allseits bekannten Begriffe wie Hygiene, Prophylaxe, Therapie, Keulung, Sanierung, Desinfektion und Wiederaufbau von gesunden Beständen („Restocking“). Darüber hinaus sind aber gerade ökosoziale Aspekte von großer Bedeutung. In Zeiten der blitzschnellen und hochaktuellen Berichterstattung in den Medien kommt gerade den Fachleuten für die Tiergesundheit – den Landwirten und Tierärzten sowie den Wissenschaftlern – eine immense Verantwortung zu. Es wird von der Öffentlichkeit in Fällen von Tierseuchenausbrüchen auf jedes Detail geachtet, und jede auch noch so kleine für den Laien missverständliche Aussage kann dazu beitragen, einen „Super-Gau“ auszulösen. Die Ängste der Bevölkerung und des Verbrauchers – seien sie berechtigt oder unberechtigt – können dazu führen, dass panikartig Produkte von betroffenen Tierarten geradezu „verteufelt“ werden. Eine nicht hoch genug einzuschätzende Rolle hat in diesem Zusammenhang die Lebensmittelsicherheit, die es unter allen Umständen zu wahren gilt, um den Verbraucher und den Konsumenten vor den Auswirkungen von zoonotischen oder potenziell zoonotischen Infektionen zu schützen sowie die Wirtschaft nicht zu gefährden. Anhand der Tierseuchen Maul- und Klauenseuche, Klassische Schweine- und Geflügelpest werden die heutigen Möglichkeiten sowie zukünftige Optionen für das Tierseuchenmanagement dargestellt und diskutiert. Darüber hinaus wird ein Ausblick für wünschenswerte Veränderungen in der Zukunft gegeben, wobei insbesondere die Möglichkeiten für die Anwendung von Impfstoffen berücksichtigt werden.
Keywords/Stichworte:Tierseuchenmanagement, Schutzimpfungen, staatlich bekämpfte
Tierseuchen, Hygiene, Tierseuchenausbruchsprävention, Bekämpfungsstrategie, Seuchenfreiheit
Das Thema „Tierseuchenmanagement, Schutzimpfungen gegen staatlich bekämpfte Tierseuchen“ greift die wieder aktuelle Problematik um die Tiergesundheit und deren Folgen für Mensch und Gesellschaft auf und führt vor Augen, dass es weit mehr Aspekte im Zusammenhang mit der Gesunderhaltung von Tieren als die fachlich-technischen Aspekte der Tierseuchenbekämpfung selbst gibt. Für die Tierseuchenbekämpfung stehen vor allem die allseits bekannten Begriffe wie Hygiene, Prophylaxe, Therapie, Keulung, Sanierung, Desinfektion und Wiederaufbau von gesunden Beständen („Restocking“). Darüber hinaus sind aber gerade ökosoziale Aspekte von großer Bedeutung. In Zeiten der blitzschnellen und hochaktuellen Berichterstattung in den Medien kommt gerade den Fachleuten für die Tiergesundheit – den Landwirten und Tierärzten sowie den Wissenschaftlern – eine immense Verantwortung zu. Es wird von der Öffentlichkeit in Fällen von Tierseuchenausbrüchen auf jedes Detail geachtet, und jede auch noch so kleine für den Laien missverständliche Aussage kann dazu beitragen, einen „Super-Gau“ auszulösen. Die Ängste der Bevölkerung und des Verbrauchers – seien sie berechtigt oder unberechtigt – können dazu führen, dass panikartig Produkte von betroffenen Tierarten geradezu „verteufelt“ werden. Eine nicht hoch genug einzuschätzende Rolle hat in diesem Zusammenhang die Lebensmittelsicherheit, die es unter allen Umständen zu wahren gilt, um den Verbraucher und den Konsumenten vor den Auswirkungen von zoonotischen oder potenziell zoonotischen Infektionen zu schützen sowie die Wirtschaft nicht zu gefährden. Anhand der Tierseuchen Maul- und Klauenseuche, Klassische Schweine- und Geflügelpest werden die heutigen Möglichkeiten sowie zukünftige Optionen für das Tierseuchenmanagement dargestellt und diskutiert. Darüber hinaus wird ein Ausblick für wünschenswerte Veränderungen in der Zukunft gegeben, wobei insbesondere die Möglichkeiten für die Anwendung von Impfstoffen berücksichtigt werden.