Züchtungskunde, 80, (6) S. 443 – 451, 2008, ISSN 0044-5401
Simulationen über die Konsequenzen der genomischen Selektion in einem Rinderzuchtprogramm
D. Hinrichs, J. Bennewitz, J. Tetens und G. Thaller
Zusammenfassung:
Die phänotypischen Varianzen und Heritabilitäten der betrachteten Merkmale wurden so gewählt, dass sie in etwa denen der Merkmale Milchleistung (σP 2 = 1.000.000, h2 = 0,30) und Zellzahl (σP 2 = 1,50, h2 = 0,15) entsprachen. Die weibliche Fruchtbarkeit lag bei 0,80, und die Selektionsintensität betrug bei den Bullen 0,05 und bei den Bullenmüttern 0,02. Es sollten zehn geprüfte Vererber und 60 Bullenmütter selektiert werden. Im genomischen Zuchtprogramm wurde angenommen, dass bereits zur ersten Selektionsentscheidung informative Nachkommen vorhanden waren und somit auf eine Nachkommenprüfung verzichtet werden konnte. Die Anzahl der Nachkommen variierte zwischen 10 und 100. Im konventionellen Zuchtprogramm lag der genetische Fortschritt bei 505 kg Milch pro Generation, und die Zellzahl verringerte sich um 0,40 SCS-Punkte pro Generation. Bei der Verwendung von genomischen Zuchtwerten lag der genetische Fortschritt bei 643,60 kg Milch pro Generation, und der SCS verringerte sich um 0,52 Punkte. Abschließend wurde der genetische Fortschritt pro Jahr berechnet. Er betrug im konventionellen Zuchtprogramm 145,44 kg Milch und –0,11 SCS-Punkte. Im genomischen Zuchtprogramm wurden deutlich höhere Fortschritte erzielt – sie lagen bei 381,78 kg Milch und –0,31 SCS-Punkten.
Keywords/Stichworte:Genomisches Zuchtprogramm, konventionelles Zuchtprogramm, Zuchtfortschritt, Sicherheiten der Zuchtwerte, genomische Zuchtwerte, informative Nachkommen
Die phänotypischen Varianzen und Heritabilitäten der betrachteten Merkmale wurden so gewählt, dass sie in etwa denen der Merkmale Milchleistung (σP 2 = 1.000.000, h2 = 0,30) und Zellzahl (σP 2 = 1,50, h2 = 0,15) entsprachen. Die weibliche Fruchtbarkeit lag bei 0,80, und die Selektionsintensität betrug bei den Bullen 0,05 und bei den Bullenmüttern 0,02. Es sollten zehn geprüfte Vererber und 60 Bullenmütter selektiert werden. Im genomischen Zuchtprogramm wurde angenommen, dass bereits zur ersten Selektionsentscheidung informative Nachkommen vorhanden waren und somit auf eine Nachkommenprüfung verzichtet werden konnte. Die Anzahl der Nachkommen variierte zwischen 10 und 100. Im konventionellen Zuchtprogramm lag der genetische Fortschritt bei 505 kg Milch pro Generation, und die Zellzahl verringerte sich um 0,40 SCS-Punkte pro Generation. Bei der Verwendung von genomischen Zuchtwerten lag der genetische Fortschritt bei 643,60 kg Milch pro Generation, und der SCS verringerte sich um 0,52 Punkte. Abschließend wurde der genetische Fortschritt pro Jahr berechnet. Er betrug im konventionellen Zuchtprogramm 145,44 kg Milch und –0,11 SCS-Punkte. Im genomischen Zuchtprogramm wurden deutlich höhere Fortschritte erzielt – sie lagen bei 381,78 kg Milch und –0,31 SCS-Punkten.