Züchtungskunde, 75, (6) S. 452–458, 2003, ISSN 0044-5401
Intensive Schweinehaltung – Chance oder Risiko?
Birgit MENNERICH-BUNGE
Zusammenfassung:
Intensive Tierhaltung zeichnet sich durch eine hohe biologische und wirtschaftliche Produktivität bei einem möglichst geringen Aufwand an Arbeitskraft, Energie und Fläche / Tier aus. In der Regel geht die intensive Schweinehaltung einher mit größeren Beständen, Spezialisierung, standardisierten Produktionsabläufen und einer regionalen Konzentration der Betriebe Die Chancen intensiver Schweinehaltungssysteme begründen sich in erster Linie in der Wettbewerbsfähigkeit, der Verringerung der Umweltbelastung durch optimierte Produktivität und der erleichterten Kontrolle der Prozessqualität. Die Risiken liegen im Wesentlichen im tiergesundheitlichen Bereich, da die Krankheitsdynamik ab einer bestimmten Tierdichte aggressiver verläuft. Darüber hinaus sind einige Haltungsbedingungen (z.B. Bodenbeschaffenheit) aus Tierschutzsicht problematisch. Auch die Arbeitsbewältigung in Großbeständen gestaltet sich bei der derzeitigen Personalsituation schwierig. Weiterhin muss die Akzeptanz der Bevölkerung für die moderne Schweineproduktion gewonnen werden. Bei der Lösung der Probleme sind neben dem Landwirt und den Beratern auch Politiker und Verbände und die Wissenschaft gefragt. Die Prozessqualität muss durch Systeme mit hohen Gesundheitsstandards (geschlossene Systeme, 1 : 1 Belieferung), qualifizierte Gesundheitsberatung (tierärztliche Bestandsbetreuung) sowie anspruchsvolle Aus-, Fortund Weiterbildung verbessert werden. Die biologischen Grenzen des Tieres müssen im Sinne einer stabilen Bestandsgesundheit bei Haltung und Beratung wieder mehr Beachtung finden. Darüber hinaus ist zu prüfen, inwieweit die Anpassungsfähigkeit der Schweine an intensive Haltungsbedingungen züchterisch erhöht werden kann. Bei optimalem Management kann intensive Schweinehaltung tier- und personalfreundlich sowie umweltschonend betrieben werden und ist in der Lage, dem Verbraucher sichere und preisgünstige Lebensmittel zu liefern.
Intensive Tierhaltung zeichnet sich durch eine hohe biologische und wirtschaftliche Produktivität bei einem möglichst geringen Aufwand an Arbeitskraft, Energie und Fläche / Tier aus. In der Regel geht die intensive Schweinehaltung einher mit größeren Beständen, Spezialisierung, standardisierten Produktionsabläufen und einer regionalen Konzentration der Betriebe Die Chancen intensiver Schweinehaltungssysteme begründen sich in erster Linie in der Wettbewerbsfähigkeit, der Verringerung der Umweltbelastung durch optimierte Produktivität und der erleichterten Kontrolle der Prozessqualität. Die Risiken liegen im Wesentlichen im tiergesundheitlichen Bereich, da die Krankheitsdynamik ab einer bestimmten Tierdichte aggressiver verläuft. Darüber hinaus sind einige Haltungsbedingungen (z.B. Bodenbeschaffenheit) aus Tierschutzsicht problematisch. Auch die Arbeitsbewältigung in Großbeständen gestaltet sich bei der derzeitigen Personalsituation schwierig. Weiterhin muss die Akzeptanz der Bevölkerung für die moderne Schweineproduktion gewonnen werden. Bei der Lösung der Probleme sind neben dem Landwirt und den Beratern auch Politiker und Verbände und die Wissenschaft gefragt. Die Prozessqualität muss durch Systeme mit hohen Gesundheitsstandards (geschlossene Systeme, 1 : 1 Belieferung), qualifizierte Gesundheitsberatung (tierärztliche Bestandsbetreuung) sowie anspruchsvolle Aus-, Fortund Weiterbildung verbessert werden. Die biologischen Grenzen des Tieres müssen im Sinne einer stabilen Bestandsgesundheit bei Haltung und Beratung wieder mehr Beachtung finden. Darüber hinaus ist zu prüfen, inwieweit die Anpassungsfähigkeit der Schweine an intensive Haltungsbedingungen züchterisch erhöht werden kann. Bei optimalem Management kann intensive Schweinehaltung tier- und personalfreundlich sowie umweltschonend betrieben werden und ist in der Lage, dem Verbraucher sichere und preisgünstige Lebensmittel zu liefern.