Züchtungskunde, 77, (5) S. 327 – 340, 2005, ISSN 0044-5401
Das Englische Vollblut – genetische Analyse der Population in Deutschland
G. Biedermann, A. Hahn, Karin Rübesam und H. Uphaus
Zusammenfassung:
Die aktuelle 2333 Tiere umfassende Zuchtpopulation des Englischen Vollbluts in Deutschland wurde hinsichtlich der Herkunft der Pferde und unter Einbeziehung von sechs Ahnengenerationen bezüglich des Generationsintervalls sowie der Verwandtschafts- und Inzuchtverhältnisse untersucht. Etwa 68 % aller Zuchtpferde wurden in Deutschland geboren, alle übrigen Tiere stammen aus dem Ausland (vorwiegend Irland, Großbritannien, Frankreich und USA). Das durchschnittliche Generationsintervall Eltern–Probanden beträgt 10,6 Jahre. Die mittlere Verwandtschaft wurde mit 2,3 %, der mittlere Inzuchtkoeffizient mit ca. 1% geschätzt, wobei nur 4% der Hengste und 9% der Stuten nicht ingezogen sind. Die Inzuchtrate von 0,11 % in der letzten Generation müsste einem schwachen Gefährdungsgrad der Population gleichgesetzt werden, wenn nicht eine intensive Einbindung der deutschen Zucht in die internationale Vollblutzucht gegeben wäre.
Keywords/Stichworte:Englisches Vollblut; Deutschland; Herkunft; Generationsintervall;
Verwandtschaft; Inzuchtkoeffizient; Inzuchtrate
Die aktuelle 2333 Tiere umfassende Zuchtpopulation des Englischen Vollbluts in Deutschland wurde hinsichtlich der Herkunft der Pferde und unter Einbeziehung von sechs Ahnengenerationen bezüglich des Generationsintervalls sowie der Verwandtschafts- und Inzuchtverhältnisse untersucht. Etwa 68 % aller Zuchtpferde wurden in Deutschland geboren, alle übrigen Tiere stammen aus dem Ausland (vorwiegend Irland, Großbritannien, Frankreich und USA). Das durchschnittliche Generationsintervall Eltern–Probanden beträgt 10,6 Jahre. Die mittlere Verwandtschaft wurde mit 2,3 %, der mittlere Inzuchtkoeffizient mit ca. 1% geschätzt, wobei nur 4% der Hengste und 9% der Stuten nicht ingezogen sind. Die Inzuchtrate von 0,11 % in der letzten Generation müsste einem schwachen Gefährdungsgrad der Population gleichgesetzt werden, wenn nicht eine intensive Einbindung der deutschen Zucht in die internationale Vollblutzucht gegeben wäre.