Tierzüchtung ist ein essenzieller Teil nachhaltiger Landnutzungssysteme mit Nutztieren. Sie muss daher dazu beitragen, die Probleme und die Zielkonflikte in den Bereichen Tierwohl, Umweltbelastungen, Landnutzungsänderungen durch Nutztierhaltung und Nahrungsmittelkonkurrenz mit dem Menschen zu lösen. Ein Hebel, um die Umweltziele schnell zu erreichen, ist die Verringerung der Tierbestände und der Umschlagszahlen. Das schafft die Freiräume, um die verbleibenden Tiere bei gleichen oder verringerten Emissionen mit Außenklimakontakt zu halten. Es ist nicht zu erwarten, dass der Sektor sich aus sich selbst heraus schnell genug in die richtige Richtung entwickelt. Insbesondere Jevons Paradoxon sorgt dafür, dass Produktivitätssteigerungen nicht im Sinne der gesellschaftlichen Ziele verwendet werden. Es bedarf daher regulatorischer Ansätze, um das Wachstum und das Ausscheiden von Tierbeständen so zu steuern, dass die Entwicklung des Verzehrs und die regionale Belastung durch Tierhaltung angemessen berücksichtigt werden. Tierhaltung der Zukunft muss überzeugend in nachhaltige Landnutzungskonzepte eingebunden sein, um gesellschaftliche Akzeptanz zu finden.
Von:  Kay-Uwe Götz1
; 1 Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Tierzucht, Grub; E-Mail: kay-uwe.goetz@Lfl.bayern.de