Die Nutzung tierischer Produkte legte den Grundstein der Landwirtschaft. Das führte dazu, dass schon früh eine systematische Tierzucht etabliert und regionale Rassen gezüchtet wurden. Der Trend der modernen Tierzucht zeigt, dass Zuchtziele und Merkmalseigenschaften, neben den einzelbetrieblichen Zielen, vor allem auch übergeordneten Aspekten wie Verbraucherwünschen sowie deren Kaufkraft und Marktmacht unterliegen. Neu und weitreichender sind Themen wie Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Biodiversität, Tierschutz und Tierwohl. International betrachtet, besteht ein intensiver Wettbewerb zwischen Anbietern von Zuchttieren, Sperma und Embryonen. Deutsche Zuchtprodukte haben eine globale starke Nachfrage. Biotechnologische Verfahren wie insbesondere die künstliche Besamung und zunehmend der Embryotransfer leisteten auch hier einen wesentlichen Beitrag zum Zuchtfortschritt. Herausforderungen entstehen vor allem durch enorm hohe nationale Auflagen sowie hohe nationale und europaweite bürokratische Anforderungen, die zu Wettbewerbsverzerrungen und der Abwanderung von Forschung und Fortschritt führen. Um global die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Tierzuchtleistungen zu erhalten, sind Genehmigungen und Förderungen intensiver Forschung unabdingbar. Darüber hinaus steigen die Weltbevölkerung und die globale Nachfrage nach tierischen Produkten stetig an. Dies bietet für deutsche Unternehmen auch in Zukunft die Möglichkeit, sich auf dem globalen Markt behaupten zu können, wenn rechtliche und politische Rahmenbedingungen dies zulassen. Angepasste Züchtungsstrategien sowie eine effizientere Nutzung der begrenzten Ressourcen unter umwelt- und tierfreundlichen Rahmenbedingungen spielen hier eine wichtige Rolle. Deutlich wird, dass Deutschland dauerhaft im starken nationalen, europäischen und globalen Wettbewerb steht, sich momentan aber als Global Player behaupten kann.
Von:  Nora Hammer1
; Solveig Vollmar1
; 1 Bundesverband Rind und Schwein e.V., Adenauerallee 174, 53113 Bonn; E-Mail: n.hammer@rind-schwein.de