Ansätze zur züchterischen Verbesserung der Nutzungsdauer von Sauen
J. Dodenhoff1 ; J. Bergermeier2 ; 1 Institut für Tierzucht, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Prof.-Dürrwaechter-Platz 1, 85586 Poing, E-Mail: Joerg.Dodenhoff@LfL.bayern.de ; 2 Landeskuratorium der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern e.V.
Die Nutzungsdauer von Sauen ist nicht nur unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ein wichtiges Merkmal, sondern auch im Hinblick auf die Ansprüche der Gesellschaft an eine akzeptable Nutztierhaltung. In dieser Arbeit wurde untersucht, ob Daten aus Ferkelerzeugerbetrieben für die züchterische Verbesserung der Nutzungsdauer von Sauen genutzt werden können. Die wesentlichen Kennziffern der Nutzungsdauer der in Bayern kontrollierten Zuchtsauen haben sich in den letzten zehn Jahren kaum verändert. Die Wurfziffer der lebenden Sauen und auch die Quote der bereinigten Bestandsergänzung sind relativ konstant geblieben. In dieser Untersuchung wurden annähernd 60.000 Reinzucht- und Kreuzungssauen aus Ferkelerzeugerbetrieben berücksichtigt, die aus bayerischen Herdbuchbetrieben stammten. Als Merkmal der Nutzungsdauer wurde die Verbleiberate zum zweiten Wurf gewählt. Sowohl mit einem der Binomialverteilung des Merkmals angemessenen Logit-Modell als auch mit einem linearen Modell wurden sehr niedrige Heritabilitäten von 0,04 bzw. 0,02 geschätzt. Es wurden moderate bis deutliche, züchterisch unerwünschte genetische Korrelationen mit Merkmalen des Eigenleistungstests wie mit Mast- und Schlachtleistungsmerkmalen der Stationsprüfung gefunden. Die genetischen Korrelationen der Verbleiberate mit Merkmalen der Fruchtbarkeitsleistung waren leicht negativ. Daten aus Ferkelerzeugerbetrieben können eine wichtige Ergänzung der Daten aus den Herdbuchbetrieben sein. Das gilt für Fruchtbarkeitsmerkmale, aber wegen der unterschiedlichen Selektionsstrategien vor allem für Merkmale der Nutzungsdauer.