Untersuchungen zur Mastleistung und Schlachtkörperzusammensetzung von Stubenküken aus Masthybriden und verschiedenen Legehybridherkünften
Mirjam Koenig1 ; Gisela Hahn1 ; K. Damme2 ; M. Schmutz3 ; 1 Max Rubner-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, Institut für Sicherheit und Qualität bei Fleisch, 95326 Kulmbach, E-Mail: Mirjam.Koenig@gmx.de ; 2 Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für Geflügel, 97318 Kitzingen ; 3 Firma Lohmann Tierzucht GmbH, 27454 Cuxhaven
Die vorliegende Untersuchung stand im Zusammenhang mit der Entwicklung von Verfahren, die der Verbesserung der Tiergerechtheit im Bereich der Vermehrung von Legehennen dienten. Hierbei sollten durchgehend ethisch vertretbare Produktionsverfahren entwickelt und wirtschaftlich optimiert werden. Konkretes Ziel war es, Alternativen zur derzeitigen Praxis der Tötung frisch geschlüpfter männlicher Legehybriden – in Deutschland über 40 Mio. – aufzuzeigen. Im Rahmen mehrerer Mastdurchgänge wurden die Wirtschaftlichkeit, verschiedene Managementfaktoren und die Produkteigenschaften untersucht. Hierbei wurden Basisdaten zur Mastleistung und Schlachtkörperzusammensetzung erarbeitet, um die Eignung von Legehybrid-Herkünften zu ermitteln. In den Versuch wurden die mittelschweren Braunleger Lohmann Brown und Hy-Line Brown sowie die leichten Weißleger Lohmann Selected Leghorn und Dekalb White einbezogen. Als Kontrolle wurde der Masthybrid Ross 308 gewählt. Die Tiere wurden in Bodenhaltung mit einem Standardmastfutter ad libitum gemästet. Das festgelegte Zielgewicht von 650 g erreichten die Broiler (Ross) nach 19 Tagen, die Braunleger LB und Hy-Line nach 47 Tagen und die Weißleger LSL und Dekalb nach 49 Tagen. Die Untersuchungen zur Mastleistung zeigten, dass es sinnvoll war, die Mast der Legehybriden im Bereich des Zielgewichtes zu beenden. Die Futterverwertung lag im Durchschnitt bei 1:2,2 (Braunleger LB und Hy-Line) und 1:2,7 (Weißleger LSL und Dekalb). Die Broiler (Ross) erreichten Werte von 1:1,2. Die Gewichte der wertvollen Teilstücke (Brust, Oberkeule, Unterkeule) lagen bei den Broilern höher als bei den Legehybriden. Das Fleischgewicht erreichte bei den Broilern den höchsten Wert, bei den Legehybriden signifikant niedrigere Werte. Hinsichtlich der Anteile der Teilstücke am Schlachtkörper unterschieden sich die Legehybriden nicht voneinander. Dieses Projekt stellte eine erste Bestandsaufnahme zur Produktion von Stubenküken dar. Insbesondere die tierschutzrechtlichen und ethischen Aspekte werden Diskussionspunkte bleiben.