Optimierung des Fleischindex in der österreichischen Schafzucht
Lina Grill1 ; A. Willam1 ; Roswitha Baumung1 ; Birgit Fürst-Waltl1 ; 1 Institut für Nutztierwissenschaften, Department für Nachhaltige Agrarsysteme, Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), Gregor Mendel-Straße 33, A-1180 Wien, Österreich, E-Mail: birgit.fuerst-waltl@boku.ac.at
Der mögliche Zuchtfortschritt pro Jahr bei Fleischschafen und Landschafen mit Fleischleistungsprüfung wurde mit Hilfe eines komplexen deterministischen Ansatzes untersucht. Dazu wurden Gesamtpopulationen von 2.700 Fleischschafen und 24.600 Landschafen mit 1.600 bzw. 7.000 Herdbuchschafen modelliert. In den verschiedenen Zuchtzielszenarien lag der Fokus auf der unterschiedlichen Gewichtung der Merkmale im Fleischindex sowie auf der Verbesserung des Leistungsprüfsystems. Berücksichtigte Merkmale waren tägliche Zunahmen, EUROP-Fleischigkeitsklasse, Muskeldicke und Fettdicke auf Höhe des 3./4. Lendenwirbels. Ein positiver jährlicher Zuchtfortschritt für Fettdicke, was einer tatsächlichen Reduktion entspricht, ist nur erreichbar, wenn diesem Merkmal im Fleischindex ein wirtschaftliches Gewicht zugeordnet wird. Im Gegenzug dazu sollte die EUROP Fleischigkeitsklasse unter den derzeitigen Bedingungen nicht mit einem wirtschaftlichen Gewicht in den Fleischindex eingehen. Da aktuell keine direkten Leistungsinformationen für das Merkmal EUROP Fleischigkeitsklasse vorliegen, würde seine Berücksichtigung zu einer deutlich niedrigeren Sicherheit des Fleischindex führen. Eine Erhöhung des Prüfanteils wird auf Grund der möglichen höheren Selektionsintensität dringend empfohlen. Bei Fleischschafen sollte überdies angestrebt werden, die Anzahl weiblicher Schafe pro Zuchtwidder zu erhöhen.
Keywords/Stichworte:Landschafe; Fleischschafe; Fleischleistung; Selektionsindex; Zuchtziel; Zuchtprogramm; Land sheep; meat sheep; meat performance; selection index; breeding goal; breeding program