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Züchtungskunde 1/2009; 81: 51-56

Maximaler Zuchtfortschritt bei begrenztem Inzuchtzuwachs im Programm Hannoveraner Springpferdezucht*

Birthe Niemann1 ; S. König1 ; E. Bruns1 ; 1 Institut f?ür Tierzucht und Haustiergenetik, Albrecht-Thaer-Weg 3, 37075 Göttingen, E-Mail: bnieman2@gwdg.de ; * Diese Untersuchung wurde mit dankenswerter Unterstützung des Niedersächsischen Ministe​riums f?ür Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung und des Hannove​raner Verbandes e.V. angefertigt.

Um in einer Modellpopulation des Programms Hannoveraner Springpferdezucht den Zuchtfortschritt bei begrenztem Inzuchtzuwachs zu maximieren, wurde das Selektionsprogramm Gencont eingesetzt, in dem die „optimum genetic contribution theory“ implementiert ist. Zur weiteren konkreten Anpaarungsplanung der von Gencont vorgeschlagenen Tiere mit ihren Einsatzfrequenzen wurde ein Fortran-Programm verwendet, das auf einem ‚simulated annealed’-Algorithmus basiert. Selektionskandidaten waren 477 Stuten und 55 Hengste. Mit steigender maximal tolerierter Verwandtschaft in der Folgegeneration nähern sich die durchschnittlichen Zuchtwerte im Springen asymptotisch einem Maximalwert. Die Anzahl der selektierten Hengste fällt dabei auf ein Minimum von sechs Tieren ab. Der Vergleich zweier ausgewählter Selektionsszenarien mit der realen Anpaarungssituation zeigt, dass es möglich ist, bei einem geringeren Verlust an genetischer Varianz auf der Hengstseite intensiver zu selektieren und einen noch höheren Zuchtfortschritt im Merkmal Springen als im gegenwärtigen konventionellen Zuchtprogramm zu erzielen.

Keywords/Stichworte:Programm Hannoveraner Springpferdezucht; Zuchtfortschritt; Inzucht; Selektion; Verwandtschaft; Breeding programme for show jumpers, Hanoverian; genetic gain, inbreeding, relationship, selection