Züchtungskunde, 75, (6) S. 442– 451, 2003, ISSN 0044-5401
Große Würfe und wenig Ferkelverluste – ein erreichbares Zuchtziel beim Schwein?
H. TÄUBERT und H. HENNE
Zusammenfassung:
In dieser Untersuchung lagen individuelle Geburtsgewichte von 13’019 Ferkeln der BHZP-Linie 01 und 13’794 Ferkeln der Linie 03 aus einem Zeitraum von zwei Jahren vor. Es wurden genetische Parameter für das Merkmal individuelles Geburtgewicht geschätzt mit zufälligen Effekten von Tier, Sau und Wurf. Wurfgröße, mittleres Geburtsgewicht und Standardabweichung der Geburtsgewichte wurden als Merkmal der Sau analysiert. Der Schätzwert für individuelles Geburtsgewicht war h2=.098 für Linie 01 und h2=.147 für Linie 03. Heritabilitäten für die Wurfgröße, mittleres Geburtgewicht und Standardabweichung der Geburtgewichtes lag bei .119, .354 und .104 in Linie 01 und .114, .276 und .130 für Linie 03. Die genetischen Korrelationen in Linie 01 und Linie 03 zwischen Wurfgröße und mittlerem Geburtgewicht waren –.254 und –.661, zwischen Wurfgröße und der Standardabweichung der Geburtsgewichte .563 und .280. Die Selektion allein auf Wurfgröße reduziert demnach das mittlere Geburtsgewicht und erhöht die Standardabweichung. In einem zweiten Schritt wurden zwei verschiedene Selektionsstrategien in Kombination mit drei verschiedenen Zuchtzielen in einem Selektionsindex verglichen. Es konnte gezeigt werden, dass die Kombination von Wurfgröße und mittlerem Geburtsgewicht hohen Selektionsfortschritt in der Anzahl abgesetzter Ferkel erzeugt durch die Steigerung der lebend geborenen Ferkel und einer minimalen (bzw. bei restringiertem Index keiner) Zunahme der Verluste. Damit kann ein hoher ökonomischer Selektionserfolg pro Generation erzielt werden, ohne die Anzahl an verendeten Ferkeln in der Säugeperiode zu steigern.
In dieser Untersuchung lagen individuelle Geburtsgewichte von 13’019 Ferkeln der BHZP-Linie 01 und 13’794 Ferkeln der Linie 03 aus einem Zeitraum von zwei Jahren vor. Es wurden genetische Parameter für das Merkmal individuelles Geburtgewicht geschätzt mit zufälligen Effekten von Tier, Sau und Wurf. Wurfgröße, mittleres Geburtsgewicht und Standardabweichung der Geburtsgewichte wurden als Merkmal der Sau analysiert. Der Schätzwert für individuelles Geburtsgewicht war h2=.098 für Linie 01 und h2=.147 für Linie 03. Heritabilitäten für die Wurfgröße, mittleres Geburtgewicht und Standardabweichung der Geburtgewichtes lag bei .119, .354 und .104 in Linie 01 und .114, .276 und .130 für Linie 03. Die genetischen Korrelationen in Linie 01 und Linie 03 zwischen Wurfgröße und mittlerem Geburtgewicht waren –.254 und –.661, zwischen Wurfgröße und der Standardabweichung der Geburtsgewichte .563 und .280. Die Selektion allein auf Wurfgröße reduziert demnach das mittlere Geburtsgewicht und erhöht die Standardabweichung. In einem zweiten Schritt wurden zwei verschiedene Selektionsstrategien in Kombination mit drei verschiedenen Zuchtzielen in einem Selektionsindex verglichen. Es konnte gezeigt werden, dass die Kombination von Wurfgröße und mittlerem Geburtsgewicht hohen Selektionsfortschritt in der Anzahl abgesetzter Ferkel erzeugt durch die Steigerung der lebend geborenen Ferkel und einer minimalen (bzw. bei restringiertem Index keiner) Zunahme der Verluste. Damit kann ein hoher ökonomischer Selektionserfolg pro Generation erzielt werden, ohne die Anzahl an verendeten Ferkeln in der Säugeperiode zu steigern.