Die „Dunkle Biene“ Apis mellifera mellifera , ursprünglich die dominierende Subspezies der Westlichen Honigbiene in Zentral- und Nordeuropa, ist gegenwärtig in Österreich vom Aussterben bedroht und deren Erhaltungszucht wird von zwei Zuchtverbänden in Salzburg (AMZ – Austrian Mellifera Züchter) und Tirol (Zuchtverband Kauns-Kaunerberg) betrieben. In dieser Arbeit wurden die genetische Diversität (genomische Inzucht FROH, Anzahl Homozygotiesegmente NROH), die Verwandtschaftsstrukturen und Fremdgenanteile bei Stichproben beider Mellifera Zuchtverbände im Vergleich zu in Österreich dominierenden A.m.carnica Bienen mittels des high-density 70k SNP Illumina® Honey Bee Genotyping Array untersucht. Der mittlere Carnica Genanteil (C-Linien Genanteil) in den beiden Mellifera Stichproben belief sich ursprünglich auf 32,4 bis 34,4%. Durch Ausschluss von hybridisierten Königinnen reduzierte sich dieser Genanteil auf im Schnitt 12,8–17,7%. In Bezug auf die genomische Inzucht zeigten die österreichischen Mellifera Proben ein mittleres FROH von 4,20% mit Maximalwerten bis zu 17,2%. Die aus dieser Studie resultierenden Ergebnisse illustrieren deutlich das gesamte Spannungsfeld dem Erhaltungszuchten mit zahlenmäßig kleiner Zuchtbasis ausgesetzt sind. Weiter wurde demonstriert, dass der Ansatz von simultaner Nutzung mehrerer genetischer Deskriptoren wie FROH, NROH, ADMIXTURE und das Verwandtschaftsnetzwerk NETVIEW zur Differenzierung und Evaluierung des Erhaltungszuchtprogramms Zielführend und praktisch nutzbar sind, da die Ergebnisse der Züchterschaft verständlich kommuniziert werden können.
Von:  Thomas Druml1
; Berthold Heinze2
; Christian Boigenzahn3
; 1 BBS, Förk 28, 9611 Nötsch, Kärnten, Österreich
; 2 BFW, Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft, Seckendorff-Gudent-Weg 8, 1130 Wien
; 3 BieneÖsterreich, Georg-Couch Platz3/11a, 1010 Wien; E-Mail: thomas.druml@gmx.at