Fruchtbarkeits- und Leistungs-Parameter in der Ferkelproduktion unter Berücksichtigung des
Geburts-Managements und dem Auftreten von
Mastitis-Metritis-Agalaktie (MMA)Die Studie wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der FUGATO-plus-Nachwuchsgruppe ‘geMMA: structural and functional analysis of the genetic variation of the MMA-syndrome’ gefördert.
D. Bardehle1 ; Regine Preißler1 ; J. Lehmann1 ; H. Looft2 ; Nicole Kemper1 ; 1 Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Theodor-Lieser-Str.11, 06120 Halle (Saale), E-Mail: danilo.bardehle@landw.uni-halle.de ; 2 PIC Deutschland GmbH, Ratsteich 31, 24837 Schleswig
Ziel dieser Studie war die Untersuchung von Zusammenhängen zwischen einem klinischen MMA(Mastitis-Metritis-Agalaktie)-Geschehen und den Fruchtbarkeits- und Leistungs-Parametern in einem Ferkelerzeugerbetrieb. Dabei war die Assoziation zwischen den Leistungsparametern und dem Auftreten einer MMA-Erkrankung einerseits und der Beeinflussung der Sauen durch das Geburtsmanagement andererseits von besonderem Interesse. Eine tendenziell erhöhte Zwischenwurfzeit (MMA+: ZWZ = 147 d vs. MMA–: ZWZ = 145 d) wies auf eine über die Laktationsdauer hinausreichende Beeinträchtigung der Sauen hin. Es wurde kein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Auftreten des MMA-Syndroms und dem Umrauschen festgestellt. Die Würfe MMA-positiver Sauen waren durch signifikant mehr Totgeburten (MMA+: tgF = 1,3 vs. MMA–: tgF = 1,1) charakterisiert. Das Betriebsergebnis wurde bei MMA-erkrankten Sauen durch signifikant weniger abgesetzte Ferkel je Sau und Wurf (MMA+: agF = 10,4 vs. MMA–: agF = 10,6) geschmälert. Die Zusammenhänge zwischen den Wurfstärken des aktuellen Wurfes (Anzahlen lgF & tgF) und der Durchführung von Partusinduktion und Geburtseingriff waren signifikant. Im Hinblick auf den Folgewurf zeichnete sich keine Beeinflussung der Ferkelanzahlen durch vorherige MMA-Erkrankungen ab. Nach der Durchführung eines Geburtseingriffes wurden im Folgewurf verringerte Anzahlen an lgF und agF sowie eine erhöhte Anzahl an tgF festgestellt. Es wurde gezeigt, dass sich MMA-Erkrankungen auch in modernen Ferkelproduktionen leistungsdepressiv auswirken.
Der Prävention, gerade bei durch Dokumentation festgestellten ‚Risikotieren’, ist daher größte Bedeutung beizumessen. Parameter wie Partusinduktion und Geburtseingriff sollten neben dem MMA-Status routinemäßig in größeren Schweinebeständen aufgezeichnet werden.