Züchtungskunde, 79, (2) S. 142 – 151, 2007, ISSN 0044-5401
Einfluss von Roggenpressschlempe auf Milchleistung, Stoffwechselparamter und Gesundheit bei Hochleistungskühen
T. Hanna, H.-J. Alert E. Boldt, U. Bergfeld, K.D. Markuske, Annette Zeyner
Zusammenfassung:
In einem 120-tägigen Gruppenfütterungsversuch mit 24 Kühen bei eingeschobener vierwöchiger Einzelfütterungsperiode mit 8 Kühen wurden 2,6 kg TM Gerste trockenmasseäquivalent durch Roggenpressschlempe ersetzt. Neben den Messungen zur Futteraufnahme, der Milchleistung und der Lebendmasseentwicklung der Kühe wurden Pansensaftkenndaten erhoben. Durch den Einsatz von Roggenpressschlempe wurden weder die Milchleistung noch die Lebendmasseentwicklung der Kühe signifikant beeinflusst. Die Kenndaten der Pansenflüssigkeit zeigen an, dass Roggenpressschlempe fördernd auf den intraruminalen Kohlenhydratabbau wirkte. Das Verhältnis von Essigsäure zu Propionsäure lag nach Schlempefütterung bei 1,88 : 1, bei Gersteeinsatz bei 2,0 : 1. Alle analysierten Pansensaftparameter lagen im physiologischen Bereich. Demzufolge kann die Milchkuhration im Hochleistungsbereich problemlos mindestens 10 % Roggenpressschlempe enthalten.
Keywords/Stichworte:Roggenschlempe, Holstein Friesian Kühe, Fütterung, Milchleistung,
Stoffwechsel
In einem 120-tägigen Gruppenfütterungsversuch mit 24 Kühen bei eingeschobener vierwöchiger Einzelfütterungsperiode mit 8 Kühen wurden 2,6 kg TM Gerste trockenmasseäquivalent durch Roggenpressschlempe ersetzt. Neben den Messungen zur Futteraufnahme, der Milchleistung und der Lebendmasseentwicklung der Kühe wurden Pansensaftkenndaten erhoben. Durch den Einsatz von Roggenpressschlempe wurden weder die Milchleistung noch die Lebendmasseentwicklung der Kühe signifikant beeinflusst. Die Kenndaten der Pansenflüssigkeit zeigen an, dass Roggenpressschlempe fördernd auf den intraruminalen Kohlenhydratabbau wirkte. Das Verhältnis von Essigsäure zu Propionsäure lag nach Schlempefütterung bei 1,88 : 1, bei Gersteeinsatz bei 2,0 : 1. Alle analysierten Pansensaftparameter lagen im physiologischen Bereich. Demzufolge kann die Milchkuhration im Hochleistungsbereich problemlos mindestens 10 % Roggenpressschlempe enthalten.