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Züchtungskunde, 82, (4) S. 272-281, 2010, ISSN 0044-5401
© Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart

Scientific Articles

Effekte unterschiedlicher Auftauverfahren von Kuhkolostrum auf die Funktionsfähigkeit von kolostralem Immunglobulin G

Julia Pfeiffer1 ; T. Stucke1 ; Mechthild Freitag1 ; 1 Fachhochschule Südwestfalen, Fachbereich Agrarwirtschaft, Lübecker Ring 2, 59494 Soest. E-Mail: freitag@fh-swf.de

ZIEL: Untersuchung der Effekte unterschiedlicher Auftau- und Erwärmungsverfahren (Warmwasserbad [46 ¿C] versus Mikrowelle [250 Watt, 15 Minuten]) auf die Konzen​tration an Immunglobulin G (Ig G) im Kolostrum und im Serum von Kälbern und auf die Kälbergesundheit. DURCHFÜHRUNG: Pro Versuchsgruppe standen 29 Holstein-Frie​sian-Kälber zur Verfügung, die innerhalb der ersten zwei Lebensstunden zwei Liter aufgetautes und erwärmtes Poolkolostrum angeboten bekamen, gefolgt von zwei weiteren Tränkungen jeweils im Abstand von sechs Stunden. Die Ig-Versorgung der Kälber wurde mittels einfacher radialer Immundiffusion nach folgendem Schema überprüft: Kolostrumproben – unmittelbar nach der Gewinnung (1) und aus dem erwärmten Poolkolostrum (2); Serumproben – (1) unmittelbar post natum (p.n.), (2) sechs Stunden nach der letzten Tränkung. Die Tiergesundheit wurde in den ersten 14 Lebenstagen mittels folgender Parameter beurteilt: Gewichtsentwicklung, Atemfrequenz, Kotbeschaffenheit, Anzahl der Medikationen. ERGEBNISSE: Die beiden Versuchsgruppen unterschieden sich nicht sowohl in den mittleren Ig-G-Gehalten des frischen Kolostrums, des Poolkolostrums nach dem Erwärmen, in der Gesamt-Ig-G-Aufnahme, in den Ig-G-Serumgehalten p.n. und sechs Stunden nach der letzten Tränkung als auch in den betrachteten Gesundheitsparametern. SCHLUSSFOLGERUNG: Ein schonendes Auftauen und Erwärmen von Kuhkolostrum mittels Mikrowellenbestrahlung stellt eine geeignete und zeitsparende Alternative zur Wasserbaderwärmung dar.

Kolostrum; Kalb; Gesundheit; Immunglobulin; Auftauen; Antikörper


Effects of different thawing regimes for cow colostrum on the function of colostral Immunoglobulin G

OBJECTIVE: To investigate the effects of different thawing and heating regimes (warm water bath [46 ¿C] versus microwave oven [250 Watt, 15 minutes]) on immunoglobulin G (Ig G) concentration in colostrum and serum of calves and on calves` health.

PROCEDURE: Per experimental group two litres of thawed and heated pooled colostrum were offered to 29 Holstein calves within two hours post natum (p.n.) followed by two additional feedings, each with 6 hours interval. The Ig G supply of calves was measured by single radial immunodiffusion as followed: colostrum samples – immediately after milking (1) and heated pooled colostrum (2); serum samples – (1) immediately p.n. and (2) six hours after last feeding. Animals` health was assessed for 14 days by the following parameters: weight gain, respiratory frequency, faecal consistency, number of medications.

RESULTS: Both experimental groups did not differ in mean Ig G-levels of fresh colostrums, of pooled colostrums after heating, in mean Ig G-levels of serum p.n. and six hours after last feeding. Additionally, no differences in health parameters were detected.

CONCLUSION: A gentle thawing and heating of cow colostrum via microwave irradiation offers a suitable and time-saving alternative to the warm water regime.

Colostrum; calf; health; immunoglobulin; thawing; antibodies


Impact Factor (SCI) 2023: 0.3

 5-Jahres-Impact-Factor (SCI) 2023: 0.2

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