Das Markenmanagement unterliegt in den verschiedenen Branchen, wie beispielsweise in der Bekleidungs- oder Automobilbranche, unterschiedlichen Schwerpunkten. Diese verschiedenen Herangehensweisen sollen dazu dienen, sich einer Markendefinition eines pferdehaltenden Betriebes anzunähern. Dabei sind die Funktionen einer Marke nicht zu unterschätzen, erfordern jedoch eine schlüssige Markenidentität. Inwiefern nun ein Pferdebetrieb bei der Vermarktung von Reitpferden eine Marke bilden kann und welche Faktoren eine solche Marke ausmachen, wurde zum einen durch eine Online-Befragung 2836 potenzieller Reitpferdekäufer näher beleuchtet. Zum anderen wurde der Auftritt von verschiedenen Vermarktern auf Elite-Reitpferdeauktionen verschiedener Warmblutzuchtverbände näher untersucht. Es ergab sich, dass vor allem die Haltungsbedingungen und weniger die Bekanntheit des Betriebes für den Käufer ausschlaggebend sind. Die pferdespezifischen Merkmale, hinsichtlich des Gesundheitszustands und des Interieurs, stehen beim Kauf im Vordergrund. Die Qualität des Pferdes, hinsichtlich seiner Abstammung und Veranlagung, nimmt eine mittlere Bedeutung ein. Dabei ist zu beachten, dass rund die Hälfte der Befragten ein potenzielles Reitpferd im Turniersport einsetzen würde. Der Betrieb kann durch eine klare Positionierung, beispielsweise durch die Haltungsbedingungen, aber auch über sportliche Erfolge, unter anderem die Vertrauensfunktion einer Marke erfüllen. Durch gezieltes Markenmanagement und eine definierte Markenidentität im Betrieb können dadurch Wettbewerbsvorteile und ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen werden.
Von:  Leah Speier1
; Dirk Winter1
; Theo Schneider2
; 1 Fakultät Agrarwirtschaft, Volkswirtschaft und Management, Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (Deutschland); E-Mail: leah.speier@gmx.de
; 2 Hippotax – Büro für hippologische Gutachten und Projektstudien, Beselich-Obertiefenbach (Deutschland)