Züchtungskunde, 80, (6) S. 473 – 484, 2008, ISSN 0044-5401
Der Effekt von DGAT1-Genvarianten in Deutschen Holstein-Kühen unter Produktionsbedingungen
S. Rahmatalla, U. Müller, E. M. Strucken und Gudrun. A. Brockmann
Zusammenfassung:
Das DGAT1-Gen kodiert ein für die Fettsynthese wesentliches Enzym, das die Milchmenge und -zusammensetzung beeinflusst. In der vorliegenden Arbeit wurden Genotyp-, Allel- und Haplotypenfrequenzen in einer Deutschen Holstein-Population mit 1380 Kühen für die K232A-Mutation und den VNTR-Polymorphismus im DGAT1-Gen und die Assoziation dieser DNA-Varianten mit Milchmerkmalen untersucht. Die gefundenen Alelverteilungen entsprechen den Erwartungen. In Übereinstimmung mit Untersuchungen in anderen Populationen bestätigen die Ergebnisse auch in dieser Population einen signifikanten Effekt der K232A-Mutation mit reduzierter Milchmenge, erhöhtem Fettund Proteingehalt sowie erhöhter Fettmenge in Trägern der Lysin-Variante. Die VNTRAllele zeigten keinen signifikanten Effekt. Das am meisten vertretene Allel 3 ist jedoch tendenziell mit erhöhten Werten für Fettgehalt und -menge assoziiert, das Allel 5 hat entgegengesetzte Wirkung. Signifikante Unterschiede bestehen zwischen einigen maternalen und paternalen Haplotypen hinsichtlich Milchmenge, Fett- und Proteingehalt. Die Unterschiede sind zwischen paternalen Haplotypen stärker als zwischen maternalen. Diese Ergebnisse zeigen, dass starke Alleleffekte wie für den K232A-Locus auch unter Produktionsbedingungen nachweisbar sind und ausreichend Variabilität für eine Selektion auch auf der weiblichen Seite vorhanden ist.
Keywords/Stichworte:DGAT1, Lysin-Alanin-Varianten, VNTR-Promoter-Varianten, Milchzusammensetzung, paternale und maternale Haplotypen
Das DGAT1-Gen kodiert ein für die Fettsynthese wesentliches Enzym, das die Milchmenge und -zusammensetzung beeinflusst. In der vorliegenden Arbeit wurden Genotyp-, Allel- und Haplotypenfrequenzen in einer Deutschen Holstein-Population mit 1380 Kühen für die K232A-Mutation und den VNTR-Polymorphismus im DGAT1-Gen und die Assoziation dieser DNA-Varianten mit Milchmerkmalen untersucht. Die gefundenen Alelverteilungen entsprechen den Erwartungen. In Übereinstimmung mit Untersuchungen in anderen Populationen bestätigen die Ergebnisse auch in dieser Population einen signifikanten Effekt der K232A-Mutation mit reduzierter Milchmenge, erhöhtem Fettund Proteingehalt sowie erhöhter Fettmenge in Trägern der Lysin-Variante. Die VNTRAllele zeigten keinen signifikanten Effekt. Das am meisten vertretene Allel 3 ist jedoch tendenziell mit erhöhten Werten für Fettgehalt und -menge assoziiert, das Allel 5 hat entgegengesetzte Wirkung. Signifikante Unterschiede bestehen zwischen einigen maternalen und paternalen Haplotypen hinsichtlich Milchmenge, Fett- und Proteingehalt. Die Unterschiede sind zwischen paternalen Haplotypen stärker als zwischen maternalen. Diese Ergebnisse zeigen, dass starke Alleleffekte wie für den K232A-Locus auch unter Produktionsbedingungen nachweisbar sind und ausreichend Variabilität für eine Selektion auch auf der weiblichen Seite vorhanden ist.