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Aufbau einer Zuchtwertschätzung bei Milchziegen

Pera Herold1 ; C. Mendel2 ; J.-G. Wenzler3 ; K.-U. Götz2 ; H. Hamann1 ; 1 Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg, Stuttgarter Straße 161, Kornwestheim, pera.herold@lgl.bwl.de ; 2 Institut für Tierzucht, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Prof.-Dürrwaechter-Platz 1, 85586 Poing ; 3 Landratsamt Ludwigsburg, Landwirtschaft (Tierzucht), Heinrich-Baumann-Str. 1 – 3, 70190 Stuttgart

In den letzten Jahren steigen durch die zunehmende Beliebtheit von Ziegenkäse und ¿milchprodukten der Umfang und die Bedeutung der landwirtschaftlichen Milchziegenhaltung. Eine Unterstützung der Milchziegenbetriebe durch konsequente Zuchtprogramme erscheint notwendig. Durch wenig entwickelte Züchtungsstrukturen scheiterte jedoch bisher der Aufbau einer Zuchtwertschätzung für Milchziegen. In der vorliegenden Studie wird ein regionaler, auf Süddeutschland begrenzter Ansatz verfolgt, um die strukturellen Hindernisse zu überwinden. Bayern und Baden-Württemberg wollen beim Zuchtprogramm enger zusammenarbeiten und verfolgen ein gemeinsames Zuchtziel: eine hohe Milchlebensleistung bei hohen Milchinhaltsstoffen und guter Robustheit der Ziegen. In die Zuchtwertschätzung gehen insgesamt 54.955 Laktationen von Bunten (BDE) und Weißen (WDE) Deutschen Edelziegen ein. Die Heritabilitäten von 0,33 für Milch-, 0,39 für Fett- und 0,35 für Eiweiß-kg sowie 0,48 für Fett- und 0,52 für Eiweiß-% liegen wie erwartet im mittleren bis hohen Bereich. Der genetische Trend für die Milchmenge ist bei den Herdbuchziegen leicht positiv, bei den Nicht-Herdbuchziegen leicht negativ (BDE) bis gleichbleibend (WDE). Für den Eiweißgehalt ist er sowohl für Herdbuch- als auch für Nicht-Herdbuchziegen leicht (WDE) bis deutlich (BDE) positiv. Die seit 2015 stärker ansteigenden Trends könnten darauf hinweisen, dass sowohl Herdbuch- als auch Nicht-Herdbuchziegen anhand von Zuchtwerten selektiert wurden. Die Zuchtwerte werden seit 2013 veröffentlicht. Der regionale Ansatz hat sich als Möglichkeit erwiesen, eine Zuchtwertschätzung für Milchziegen in Deutschland aufzubauen. Eine Ausweitung zu einer bundesweiten Zuchtwertschätzung ist jedoch wünschenswert.

Keywords/Stichworte:Milchziegen; genetische Parameter; Milchleistungsmerkmale; Zuchtwertschätzung; Dairy goats; genetic parameters; dairy traits; breeding value estimation

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